Jedes Kind sollte wissen: „Ich bin stark!". Mein Körper gehört mir! Das sollten Kinder schon im Vorschulalter selbstbewusst von sich behaupten können. „Ein Kind, das seinen Gefühlen vertraut, sich selbstbestimmt und lautstark abgrenzen kann und weiß, wo es Hilfe bekommt, ist besser geschützt vor sexueller Gewalt", so Sabine Rommel. Sie ist eine von vier speziell ausgebildeten Beraterinnen, die in den Fachberatungsstellen gegen sexuelle Gewalt an jungen Menschen arbeiten. Sie beraten Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in Schulen und Kitas dazu, wie sie Kinder stärken und schützen können.
Außerdem bieten sie Lern- und Informationsmaterialien an, die Kitas und Schulen nutzen können, um Kinder zu stärken und zu schützen: zum Beispiel kindgerechte Mutmach-Geschichten mit starken und schlauen Tieren, Plakate oder Übungsanleitungen.
Ein weiterer Präventions-Baustein ist die Kampagne „Ich bin stark!", mit der die StädteRegion Aachen gezielt in den Blick nimmt, dass Kinder das Recht haben, für sich selbst und ihre Bedürfnisse einzustehen. Darin sollen Erwachsene sie stärken.
Sechs Kernbotschaften stehen im Mittelpunkt:
• Du darfst deinen Gefühlen trauen!
• Du bestimmst über deinen Körper!
• Du darfst laut Nein sagen!
• Du darfst belastende Geheimnisse verraten!
• Du weißt Bescheid über Sexualität!
• Hilfe holen ist kein Petzen!
Diese Botschaften gibt es jetzt als Poster in Deutsch und 10 weiteren Sprachen für Kitas, Schulen und viele andere Einrichtungen, die mit Kindern arbeiten. Die Kampagne #ich bin stark in den Sozialen Medien soll auch Eltern direkt darauf aufmerksam machen und dazu informieren. Alle Informationen sind unter www.staedteregion-aachen.de/ichbinstark in der Rubrik „Beiträge und Materialien" zu finden. Unter den dort angegebenen Kontaktdaten können Materialien auch kostenlos angefordert werden.
Professionelle Unterstützung für Kitas und Schulen
Menschen, die in Kitas und Schulen arbeiten, können wichtige Vertrauenspersonen für Kinder und Jugendliche sein: Sie bekommen durch ihre häufigen und regelmäßigen Kontakte Verhaltensveränderungen hautnah mit. Nehmen sie wahr, dass das Wohl der Kinder gefährdet ist, müssen sie schnell und professionell handeln. Das gilt zum Beispiel auch, wenn der Verdacht aufkommt, dass ein Kind sexuelle Gewalt erfahren hat oder sich ein Kind ihnen sogar anvertraut. Für diesen Fall gibt es professionelle Hilfe vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der StädteRegion Aachen: Die speziell ausgebildeten Fachberaterinnen im können im Ernstfall schnell und professionell unterstützen. Sie wissen, was zu tun ist, beantworten Fragen und können in den Fachberatungsstellen auch den betroffenen Kindern und ihren Familien weiterhelfen.
Die Arbeit in den Fachberatungsstellen setzt aber auch schon an, bevor etwas passiert: „Um Kinder wirksam zu schützen, sollte Prävention sexueller Gewalt bereits im Vorschulalter ansetzen und kontinuierlich fortgesetzt werden", betont Sabine Rommel. „Dabei arbeiten wir auf mehreren Ebenen: mit den Kindern, mit den Eltern und mit den Fach- und Lehrkräften in Schulen und Kitas." Bei den Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern stehen die Sensibilisierung sowie Anregungen zum professionellen Handeln im Vordergrund: Für sie gibt es Fortbildungen und pädagogische Materialien. Die Eltern erhalten Informationen zum Beispiel bei Elternabenden oder mit dem Kurzvideo „Kinder stark machen in 6 Schritten".
Fortbildung am 21. März
Am 21. März findet wieder eine kostenlose Schulung für Lehr- und pädagogische Fachkräfte an weiterführenden Schulen statt. Hier geht es um Prävention im Sekundarbereich und um den Umgang mit sexualisierter Gewalt im digitalen Raum, zum Beispiel im Zusammenhang mit Sexting, Cybermobbing oder Grenzverletzungen in Klassenchat.
Kontakt:
Amt für Kinder, Jugend und Familie der StädteRegion Aachen
Sabine Rommel
Tel. 0241/5198-2240
sabine.rommel@staedteregion-aachen.de