Alles rund um Aachen

Seit 2013 organisiert das städtische Ordnungsamt Gedenkfeiern für in Aachen verstorbene Menschen ohne direkte Angehörige. Freunde, Bekannte oder Nachbarn, aber auch Angehörige der Verstorbenen und Aachener Bürger*innen, die den zumeist einsam Verstorbenen ein würdiges Erinnern bereiten wollten, nahmen auch in diesem Jahr an der Gedenkfeier teil.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen hielt die Gedenkrede für die Verstorbenen und sagte: „Mich bewegt, dass Sie alle gemeinsam die Zeit und den Weg zu dieser Gedenkfeier gefunden haben, um dieser Feier durch Ihre Teilnahme einen würdigen Rahmen zu verleihen und der verstorbenen Mitmenschen zu gedenken. Damit setzten wir alle ein wichtiges Zeichen der Anteilnahme, der Solidarität und des Respekts gegenüber den beigesetzten Verstorbenen."

Die evangelische Pfarrerin Bettina Donath-Kreß und Pastoralreferentin Ursula Heck von der katholischen Kirche gaben der Gedenkfeier Gestalt. 162 Kerzen waren es, die in diesem Jahr nach der Gedenkrede entzündet wurden. Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung verlasen dabei die Namen der Verstorbenen, 162 Menschen, die in der Zeit von November 2021 bis Ende Oktober 2022 starben und um deren Beisetzung sich das Ordnungsamt kümmerte - weil kein direkter Angehöriger zu finden war oder weil die Angehörigen nicht in der Lage waren, ihrer Bestattungspflicht nachzukommen. Der Chor „JOY 2 sing" bildete unter Leitung von Werner Schippers einen festlichen musikalischen Rahmen für die Totengedenkfeier.

Arbeitskreis Bestattungskultur
Im Jahr 2012 gründeten Vertreter*innen der beiden großen Kirchen gemeinsam mit Mitarbeitenden des Ordnungsamtes und der Friedhofsverwaltung den Arbeitskreis Bestattungskultur, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, den verstorbenen Menschen ohne Angehörigen einen würdevollen Abschied zu bereiten. Ebenfalls dazu gehörte von Anfang an auch die Erinnerung an die Namen der Verstorbenen, die seit 2013 jährlich in der öffentlichen Gedenkfeier verlesen werden.

In den Aachener Tageszeitungen erschien am 3. Dezember eine Traueranzeige mit den Namen der Verstorbenen. Das Medienhaus Aachen veröffentlicht diese Anzeige seit vielen Jahren kostenfrei. So können auch Hinterbliebene und frühere Bekannte auf die Gedenkfeier aufmerksam gemacht werden, genau wie diejenigen Menschen, die unter Umständen bislang noch gar nichts vom Tod eines Einzelnen erfahren haben.

Gedenkstätten
In Aachen finden vom Ordnungsamt der Stadt veranlassten Bestattungen in der Regel auf dem Friedhof Hüls statt. Die Verstorbenen werden auf Gemeinschaftsgrabfeldern beigesetzt. Die Grabstätten sind mit Holzkreuzen versehen, die den Namen und die Lebensdaten der Verstorbenen tragen. Der Aachener Stadtbetrieb übernimmt die Grundpflege für die Gräberfelder.
Niemand wird anonym bestattet. Weil die Holzkreuze nach einiger Zeit verwittern, wurden bereits zwei Gedenkstätten errichtet, die die Namen der Verstorbenen wiedergeben.

Aber: Zur Finanzierung, insbesondere der Namengravuren, sind dringend Spendenmittel erforderlich. Denn Jahr für Jahr müssen annähernd 150 zerfallende Holzkreuze ersetzt werden. Für alle, die die Aktion „Namenspaten" unterstützen wollen, hat die evangelische Kirchengemeinde Aachen ein Spendenkonto bei der Sparkasse Aachen eingerichtet, IBAN: DE42 3905 0000 0000 0002 16, BIC: AACSDE33. Auf Wunsch können Spendenquittungen ausgestellt werden. Wer den Namen eines bestimmten Verstorbenen eingravieren lassen möchte, kann bei der Einzahlung seiner Spende diesen Namen unter „Verwendungszweck" angeben.