Alles rund um Aachen

Die Situation bei der Neuaufnahme von Flüchtlingen in Aachen zeigt sich Anfang Dezember relativ entspannt. Die Quote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz ist nach wie vor übererfüllt und liegt Ende November bei etwa 111 Prozent. Daher erfolgen derzeit keine Landeszuweisungen und nimmt die Stadt nur vereinzelt geflüchtete Menschen auf, die eine besondere Bindung an Aachen haben oder bei denen es sich um besondere Härtefälle handelt.

Sieben Turnhallen stehen dem Sport bereits wieder zur Verfügung
Durch eine intensive Akquise von Wohnungen und weil Gebäude hergerichtet wurden, sind ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für die bisher aufgenommenen Geflüchteten geschaffen worden. Entsprechend konnten bisher neun der insgesamt elf seit dem Frühjahr zur Flüchtlingsunterbringung genutzten Turnhallen freigegeben werden. Sieben Hallen stehen dem Schul- und Vereinssport inzwischen wieder zur Verfügung. Die Hallen Haarbachtalstraße und Obere Drimbornstraße werden aktuell hergerichtet, um den Sportbetrieb zeitnah möglich zu machen. Die Bewohner*innen der derzeit noch als Unterkunft genutzten Turnhallen in der Reumontstraße und der Saarstraße sollen ebenfalls in Unterkünfte mit mehr Privatsphäre und der Möglichkeit, selbst zu kochen, verlegt werden.

Dankbar für die Solidarität
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sagt: „Ich bin sehr froh, dass wir ausreichend Unterkünfte für die geflüchteten Menschen herrichten und gleichzeitig wieder Sport und Bewegung in fast allen Turnhallen ermöglichen konnten". Sie ergänzt: „Schulen, Kitas und Vereine haben seit dem Frühjahr massive Einschränkungen in Sachen ‚Sport' hinnehmen müssen. Ich bin den Aachener*innen ausgesprochen dankbar für die Solidarität, die sie mit den geflüchteten Menschen gezeigt haben."

Verlässliche Prognosen über die Zahl der in Deutschland Schutz suchenden Flüchtlinge gibt es nicht. Schwer einzuschätzen ist entsprechend, wann es zu einer neuen Zuweisung von Flüchtlingen kommt. Dass weiter geflüchtete Menschen nach Deutschland und damit auch nach Aachen kommen und untergebracht werden müssen, ist allerdings wahrscheinlich. In den vergangenen Jahren reisten insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten viele Menschen auf der Suche nach Schutz in Deutschland ein.

Unübersichtliche Lage
Sibylle Keupen: „Die Lage ist momentan sehr dynamisch und geopolitisch angespannt. Die schrecklichen Nachrichten über die Beschädigung der Infrastruktur in der Ukraine bereiten uns große Sorgen. Wir rechnen im Winter mit vielen Menschen, die bei uns eine sichere Unterkunft suchen und können deshalb tatsächlich nicht ausschließen, dass bei einer erneuten großen Fluchtbewegung wieder Turnhallen zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden. Wir setzen uns mit Kräften dafür ein, weiterhin Unterbringungskapazitäten zu schaffen."

Aktuell beträgt die Zahl der in Aachen untergebrachten Flüchtlinge 2.722 Personen, davon rund 900 Menschen aus der Ukraine. Sie sind an Standorten und in Einrichtungen untergebracht, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Ferner betreut die Stadt zurzeit rund 70 unbegleitete minderjährige Asylsuchende.