Alles rund um Aachen

Weitere ET2SMEs Innovationsgutscheine für euregionale KMUs. Region Aachen / Euregio – Zum wiederholten Male überreichte die regionale Wirtschaftsförderung AGIT ET2SME-Innovationsgutscheine für Innovationsvorhaben in den Technologien des Einstein-Teleskops (ET), an denen zwei Unternehmen aus der Region Aachen beteiligt sind:  „Wir freuen uns über das hohe Interesse regionaler KMUs an unserem niederschwelligen Förderangebot", unterstreicht Ralf P. Meyer, Leiter der ET2SMEs Projektes bei der AGIT, „ganz besonders auch deshalb, weil zum ersten Male ein Konsortium aus zwei Start-ups aus der Grenzregion mit von der Partie ist."

50.000 Euro stehen für das niederländisch-deutsche Entwicklungsvorhaben von Mat-Tech BV, Son en Breugel, und ihrem Partner MaTeck Material-Technologie & Kristalle GmbH aus Jülich zur Verfügung. Mit der Förderinitiative ET2SMEs unterstützen die beteiligten Partner aus der Euregio und die Europäische Union die Entwicklung innovativer Anwendungen des Mittelstands in Technologiefeldern rund um das neue Einstein-Teleskop, um dessen Errichtung sich die Drei-Länder-Region aussichtsreich bewirbt. Beide Unternehmen werden gemeinsam eine Technologie für die reversible Bindung von Silizium an Silizium und die irreversible Bindung von Silizium an Aluminium und/oder eine Kupferlegierung entwickeln. Diese Verbindungen sind für die Zusammensetzung der Spiegel des Einstein-Teleskops relevant und müssen für die dortigen extremen Umgebungsbedingungen, wie kryogene Temperatur und Ultrahochvakuum, geeignet sein. MaTeck wird sein Fachwissen für die Herstellung, Politur und Messung der zu verbindenden Teile einsetzen. Mat-Tech wird die Fügetechnik liefern und die Analyse der Fügevorgänge durchführen.

Auch belgisch-deutsche Zusammenarbeit ausgezeichnet

Einen weiteren Innovationsgutschein  überreichte die AGIT an das belgische Unternehmen Agrippa BV aus Hasselt und seinen Partner Incoretex GmbH aus Aachen. Auch hier erhielten die beiden Start-ups für ihre geplante Zusammenarbeit 50.000 €. Mit dem Projekt IFARMS (Intelligent Fluid Analysis and Redundant Monitoring System) soll ein hochsicheres Detektionssystem zum Aufspüren von Lecks mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sowie hochpräzise, flexible und selbstklebende Sensoren für verschiedene Flüssigkeiten entwickelt werden. Undichte Rohre in der Infrastruktur des Teleskops könnten die ordnungsgemäße Funktion beeinträchtigen und erfordern bei Tiefen bis zu 300 m unter der Erde aufwändige Such-, Analyse- und Grabungsarbeiten, bevor die Reparatur erfolgen kann. Dies kostet wertvolle Zeit und Ressourcen und führt zu zusätzlichen hohen Kosten für die Reparatur, während derer das System nicht arbeiten kann.

Ein hochpräzises Leckerkennungssystem soll mit einem überlegenen Kontrollalgorithmus die Überwachung der Instrumente und Rohre des Einstein-Teleskops unterstützen, wodurch die Kosten gesenkt und die Lebensdauer der Einrichtung erheblich verlängert werden kann.

Nächster Projektaufruf endet am 21. November

In der neunten und letzten Runde fördert die AGIT gemeinsam mit ihren Partnern im Rahmen von ET2SMEs weitere qualitätsvolle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben rund um ET-relevante Technologien mit bis zu 50.000 Euro, die grenzüberschreitend von mindestens zwei KMU auf den Weg gebracht werden. Interessierte Unternehmen erhalten außerdem direkte Unterstützung bei der Erweiterung ihres Business-Netzwerkes in die Nachbarländer hinein, vor allem bei der Suche ihres geeigneten KMU-Partners. Gefragt sind insbesondere Vorhaben der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung in den ET-Betriebstechnologien Kryogenik, Vakuum, Feinmechanik/Mechatronik, Metrologie, Optik, Beschichtung von Spiegeln, Laser sowie fortschrittliche Steuerungsalgorithmen, darüber hinaus aufgrund der unterirdischen Anlage des Gravitationswellendetektors auch relevante Geologietechnologien (z. B. Bohrtechnik, Simulation, Modellierung, Hydrologie). Der neunte Projektaufruf endet am 21. November 2022. Informationen und Antragsunterlagen unter: https://et2smes.eu/vouchers/