Alles rund um Aachen

Mit der Erforschung innovativer Lösungen für eine bessere Zukunft trägt die FH Aachen zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bei. Zur Förderung der Forschung in diesem Bereich hat die Hochschule das Spendenprojekt „Forschungsfonds für Nachhaltige Entwicklung“ ins Leben gerufen. Dank der großzügigen Unterstützung unserer Patinnen und Paten für Nachhaltigkeit, der AWADO GmbH, der Euro Industrie Consulting GmbH, der INFORM GmbH und nicht zuletzt der Sparkasse Aachen, werden jetzt erstmalig fünf Projekte mit insgesamt 50.000 Euro gefördert.

Dies sind die geförderten Projekte:

Nachhaltige Hydrogele zur Wiederaufforstung in Griechenland

Der globale Klimawandel führt zu spürbaren Veränderungen in unserer Umwelt. Unter anderem in Griechenland ist dies hautnah zu erleben: Hitze und Trockenheit führten in der Region um Athen immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Von den ehemals grünen Waldgebieten der Gemeinde Kaisariani ist so nicht mehr viel übriggeblieben. Die Kommune, NGOs und freiwillige Jugendliche planen daher eine gemeinsame Aktion zur Rekultivierung. Im Rahmen einer Abschlussarbeit an der FH soll die Wirkung von nachhaltigen biobasierten Hydrogelen als wasserspeichernde Bodenhilfsstoffe auf das Pflanzenwachstum vor allem im frühen Stadium der Entwicklung untersucht werden.

Ressourceneffiziente Verarbeitung von recycelten Polymeren mittels Additiver Fertigung

Die Additive Fertigung ermöglicht die Herstellung von konturnahen Produkten ohne formgebende Werkzeuge, wodurch im industriellen Einsatz Ressourcen effizienter eingesetzt werden können. Das sogenannte Selective Laser Sintering (SLS) ist ein Laserschichtaufbauverfahren zur Verarbeitung von pulverförmigen Thermoplasten. Das im Prozess nicht belichtete und gesinterte Pulver kann erneut aufbereitet und in den Prozess zurückgeführt werden. Die Prozessrückführung des Pulvers ist jedoch aufgrund der zunehmenden chemischen Alterung nur begrenzt wiederholbar. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll untersucht werden, inwieweit sich das anfallende Pulver recyceln und für das Extrusionsverfahren dem Fused Layer Manufacturing (FLM) wiederverwenden lässt. Im Zuge des Projektes wird eine Prozesskette für das Recycling von SLS-Pulver entwickelt und im Labormaßstab erprobt.

Bewertungsmethodik für nachhaltige Entwicklungsprojekte an der FH Aachen

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind vor allem politische Ziele, die es anwendungsorientiert zu übersetzen und mit den Interessen der Beteiligten in Einklang zu bringen gilt. Welchen spezifischen Beitrag leistet etwa die Entwicklung eines innovativen Verkehrsmittels zu nachhaltigem Konsum und Produktion, zu nachhaltigen Städten und Gemeinden, oder zum Klimaschutz? Wie bequem ist dessen Nutzung auf dem Land? Dies gilt es interdisziplinär zu evaluieren. Dazu wird eine Bewertungsmethodik entwickelt, die einerseits das Potential eines Vorhabens hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele auslotet und andererseits auch den spezifischen praktischen Nutzen für die unterschiedlichen Interessengruppen bestimmt. Je nützlicher nachhaltige Entwicklung für diese ist, desto erfolgreicher und damit auch nachhaltiger ist das Ergebnis in der Anwendung. Das dafür erforderliche Instrumentarium wird an der FH Aachen konzipiert und anhand der geförderten Projekte erprobt, um für die Bewertung von Förderprojekten im Fonds eingesetzt zu werden.

Entwicklung eines kostengünstigen Systems zum Monitoring von (Ab-)Wasser

Zur Überwachung der Wassergüte erfolgen kontinuierliche und regelmäßige Messungen unterschiedlichster Parameter im Wasser. Die Überwachungsbehörden legen Punkte fest und unterhalten diese. Eine flächendeckende Überwachung ist so nicht möglich. Diskrete oder diffuse Eintragspfade für Zehr-, Nähr- oder Schadstoffe können so teilweise nicht aufgelöst werden, deswegen werden möglicherweise falsche Annahmen über die Gewässergüte getroffen. Dieses Projekt will eine kostengünstige Plattform entwickeln, die von interessierten Bürgern, Verbänden und Vereinen gekauft und unterhalten werden kann, die flächendeckend eingesetzt werden und die Gewässer mittels ausgewählter, geeigneter Messsonden überwachen kann.

Entwicklung eines nachhaltigen Verfahrens zur Analyse von anthropogenen Spurenstoffen in Abwasser mittels Fluoreszenzanalyse

Anthropogene Spurenstoffe wie beispielsweise Antibiotika, Antibabypille oder Weichmacher gelangen über das Abwasser in Kläranlagen, werden dort aber nur bedingt abgebaut. Die Stoffe können im Gewässer negative Auswirkungen auf die Biota ausüben. Das Projekt will ein Verfahren zur Analyse von Spurenstoffen mittels Fluoreszenz etablieren, das von Behörden und Abwasserbehandlungsanlagen zur Analyse des eingeleiteten Abwassers verwendet werden kann. Die Methode wird zunächst mit künstlichem Abwasser erprobt und dann mit realem Abwasser verifiziert.

Weiterführende Informationen rund um den Forschungsfonds für Nachhaltige Entwicklung finden Sie unter dieser Adresse im Internet: fhac.de/forschungsfonds