Alles rund um Aachen

Veranstalter von Festen müssen jetzt besonders auf Lebensmittelhygiene achten! Das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen der StädteRegion Aachen weist darauf hin, dass sich Bakterien - wie etwa Salmonellen - und andere Keime bei hohen Temperaturen schneller vermehren. Mangelnde Hygiene bei der Aufbewahrung und Verarbeitung von Lebensmitteln kann im Hochsommer noch schneller dazu führen, dass Lebensmittel verderben oder zum Beispiel Lebensmittelvergiftungen auslösen.

„Bakterien haben durch die hohen Temperaturen noch bessere Bedingungen, sich schnell zu vermehren. So können sich schon bei 20 Grad Celsius aus 10 Salmonellen in nur drei Stunden über 10.000 Erreger entwickeln. Daher ist im Sommer besondere Vorsicht geboten", sagt Dr. Mathias Boese, Leiter der Lebensmittelüberwachung der StädteRegion Aachen.

Lange Transportwege, Unterbrechungen in der Kühlkette oder zu lange Lagerzeiten können dafür sorgen, dass sich Keime vermehren. Während professionelle Hersteller strengen Vorschriften unterliegen und regelmäßig durch die Lebensmittelüberwachung kontrolliert werden, lauert das Risiko häufig in der eigenen Küche. „Leicht verderbliche Lebensmittel, wie frisches Fleisch, sollten nach dem Einkauf so schnell wie möglich nach Hause transportiert werden, am besten in einer Kühltasche. Auch müssen selbst hergestellte Lebensmittel, bei denen sich Keime schnell vermehren können, unbedingt so frisch wie möglich zubereitet und verzehrt werden. Dazu zählen zum Beispiel auch selbst hergestellte Salate, Smoothies oder aufgeschnittenes Obst", erklärt Boese.

Wer solche Produkte aufbewahren möchte, darf die Kühlkette nicht unterbrechen. Ideal ist eine Durchkühlung auf unter sieben Grad Celsius. Aber auch dann, so der Expertenrat, sollten sie spätestens einen Tag nach der Herstellung verzehrt werden. Wird die Kühlkette einmal unterbrochen, ist besondere Vorsicht geboten. Reste von Salaten und Fleisch vom Grillfest, die den Tag oder Abend über ungekühlt waren, sollten am nächsten Tag nicht mehr verzehrt werden. Es kann deshalb auch zu Hause sinnvoll sein, an heißen Sommertagen, auf rohe, besonders empfindliche Speisen wie Hackfleisch, Carpaccio oder Sushi ganz zu verzichten.

Beim Umgang mit Lebensmitteln sind Umsicht und Sorgfalt gefragt. „Problematisch sind rohe Lebensmittel, von denen Krankheitserreger über die Arbeitsflächen, Küchenutensilien oder durch falsche Lagerung auf andere Lebensmittel übertragen werden. Vielen Menschen ist diese Form der Übertragung von Keimen und Bakterien – die sogenannte Kreuzkontamination – nicht bewusst", weiß Boese aus vielen Beratungsgesprächen.

Allgemeine Regeln, wie gründliches Händewaschen vor und zwischen Arbeitsgängen oder das Benutzen unterschiedlicher Schneidebretter für verschiedene Zutaten sollten bei steigenden Temperaturen noch strenger gehandhabt werden. Auch müssen die Lappen und Schwämme selbst gründlich gereinigt bzw. regelmäßig ausgetauscht werden, damit sie zu „Keimschleudern" werden. Lebensmittel, die nicht mehr einwandfrei aussehen, riechen oder eine Geschmacksveränderung aufweisen, sollte man im Zweifel grundsätzlich nicht mehr verwenden.

Bei ungenügender Lebensmittelhygiene kann bei Festen schnell ein großer Personenkreis betroffen sein. Der Veranstalter ist jeweils für die Einhaltung der Hygieneanforderungen verantwortlich. Die StädteRegion Aachen hat speziell für Veranstalter – gleich ob große öffentliche Veranstaltungen oder Vereinsfeste – wichtige Informationen in der Broschüre „Feste feiern!" zusammengestellt. Diese kann auf der Website www.staedteregion-aachen.de/verbraucherschutz heruntergeladen werden.