Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. „Über zu wenig Arbeit muss sich im Kommunalen Integrationszentrum der StädteRegion niemand beklagen. Die Zahlen der Menschen, denen wir aktiv helfen, sind seit dem Beginn des Ukraine-Krieges massiv hochgeschnellt, und die Mitarbeitenden haben einen großartigen Job gemacht", weiß der Sozialdezernent der StädteRegion Aachen, Dr. Michael Ziemons, zu berichten.

Das betrifft vor allem zwei Bereiche: Die so genannte Seiteneinsteigerberatung für Familien mit schulpflichtigen Kindern und das seit 2021 in NRW neu etablierte „Kommunale Integrationsmanagement" (kurz: KIM).

„Das KIM unterstützt die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ämtern im Sinne einer kommunalen integrierten Steuerung der örtlichen Migrations- und Integrationsprozesse." So lautet die – zugegeben kaum verständliche – offizielle Beschreibung der Aufgaben. Dr. Ziemons bringt es besser auf den Punkt: „KIM ist gut für die Menschen! Wir kehren die bisherige Logik um, dass man zu allen verschiedenen Ämtern laufen muss und sorgen dafür, dass Behörden miteinander reden. So können wir den Menschen Hilfe aus einer Hand bieten." Und dabei hat die StädteRegion Aachen von Beginn an Tempo gemacht. „Unser Modell, dass ja erst 2021 eine Grundlage hatte, konnte schon etabliert werden." Aktuell arbeiten sechs Beraterinnen und Berater zentral in den Aachen-Arkaden und sechs weitere vor Ort bei den Kommunen, für die die StädteRegion zuständig ist (die Stadt Aachen verfügt über ein eigenes Kommunales Integrationszentrum). „Wir haben ein Team, das viele Sprachen spricht und für die Menschen die Hilfen organisiert. Diese Beratung aus einer Hand hilft den Menschen, damit sie nicht von einem Amt zum anderen laufen müssen", fasst auch die KIM-Koordinatorin Nurah Mazyek zusammen. Alleine seit März hat das KIM schon mehr als 400 Beratungen durchgeführt und etliche Probleme gelöst.

Problemlöserinnen sind auch die Beraterinnen in der so genannten „Seiteneinsteigerberatung" des Kommunalen Integrationszentrums.

Aus der Ukraine sind seit März vor allem Frauen mit ihren Kindern geflohen. „Auch wenn eine direkte Anmeldung an einer Grundschule oder weiterführenden Schule in diesen Fällen möglich ist, rate ich doch dringend zu einer vorherigen Beratung", sagt Dr. Ziemons. Oftmals ist den neu Zugezogenen nicht klar, wie unser Schulsystem funktioniert. „Auch ist nicht jedes Kind für jede Schulform geeignet. Bei Eltern, die gut beraten werden, passiert es weitaus seltener, dass nach kurzer Zeit klar wird, dass die Schule doch nicht für das Kind passt." Auch hier ist der Bedarf riesig: Seit März wurden mehr als 500 Eltern zur Schulwahl ihrer Kinder beraten. Absolut im Fokus steht dabei immer auch das Erlernen der deutschen Sprache für die Kinder und Jugendlichen. Gerade ist erst ein Ferienkurs mit dem Titel „Fit in Deutsch" zu Ende gegangen. Der Bedarf ist hier erkennbar hoch, so dass in den Oktoberferien drei weitere Intensivkurse an den Berufskollegs folgen werden.

Das Kommunale Integrationszentrum selber hat übrigens auch eine Zuwanderungsgeschichte nach Aachen hinter sich. Vormals in der Eschweiler Steinstraße untergebracht, war das Gebäude nach der Hochwasserkatastrophe nicht mehr sinnvoll nutzbar. So kamen die Kolleginnen und Kollegen in den Aachen Arkaden unter. Was als Übergangslösung gedacht war, hat sich schnell etabliert. Ziemons: „Wir haben gemerkt, dass die Unterbringung hier sehr sinnvoll ist und wir im Schatten des Bahnhofs Rothe Erde an der Trierer Straße auch perfekt erreichbar sind." Das Provisorium, in dem das Amt der StädteRegion in drei verschiedenen Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Arkaden untergebracht ist, soll möglichst bald enden. Dann sollen neue gemeinsame Räume im ersten Stock der Arkaden bezogen werden. „Das tolle dabei ist: Auch die KIM-Case-Manager der Stadt Aachen, das ja selbstständig für den Aachener Bereich zuständig ist, wird in direkte Nachbarbüros ziehen. Hier gibt es also bald gebündelte Förderung für alle Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus der gesamten StädteRegion Aachen", freut sich Ziemons.