Alles rund um Aachen

... Im städteregionalen Netzwerk „Hochwasserrisikomanagement" starten die operativen Arbeitsgruppen. StädteRegion Aachen. Die Folgen des Hochwassers im Juli 2021 waren katastrophal und haben gezeigt: Die Prävention muss besser werden und es braucht mehr Zusammenarbeit zwischen fachlichen Expertinnen und Experten.

Foto (Barbara van Rey, StädteRegion Aachen):

Die Arbeitsgruppe „Risikomanagement Starkregen" ist eine von vier Arbeitsgruppen im neuen städteregionalen Netzwerk „Hochwasserrisikomanagement". Sie hat sich Ende Juni zum ersten Mal getroffen. Sander Lutterbach, Koordinator für Hochwasserrisikomanagement der StädteRegion Aachen (1. v. r.), sorgt für die enge fachliche und organisatorische Zusammenarbeit im Netzwerk. Norbert Langohr, derzeit kommissarischer Technischer Dezernent der StädteRegion Aachen (2. v. r), hat die Mitglieder der Arbeitsgruppe im Haus der StädteRegion Aachen begrüßt.

Wer sich mit Gewässern auskennt, weiß nicht automatisch, was im Katastrophenschutz daraus folgt – und umgekehrt. Aufgrund des Klimawandels werden künftig mehr Starkregen- und Hochwasserereignisse auf die Region zukommen. „Wir arbeiten ab jetzt nach der Devise ‚Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser'. Wir wollen Strategien zur Prävention aufbauen und alle dabei wichtigen Zusammenhänge in den Blick nehmen", sagt Sander Lutterbach. Er ist seit Mai 2022 Koordinator für Hochwasserrisikomanagement der StädteRegion Aachen. Seine Aufgabe ist es, die jeweiligen Expertinnen und Experten, zum Beispiel aus den regionsangehörigen Kommunen und vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER), enger zu vernetzen. Direkt nach dem entsprechenden Beschluss im Städteregionstag Ende März 2022 hat das „Team Hochwasserrisikomanagement" seine Arbeit aufgenommen.

Derzeit entsteht das dazu passende Netzwerk. Auf höchster Ebene wurde ein Lenkungskreis eingerichtet, der bereits getagt hat. In diesem Gremium treffen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, der Städteregionsrat und der Vorstand des Wasserverbands Vereinbarungen von besonderer strategischer Bedeutung. Organisatorisch steht bereits eine Koordinierungsgruppe, in der die fachlich relevanten Dezernate der städteregionsangehörigen Kommunen und der StädteRegion sich abstimmen. Zum Netzwerk gehören außerdem vier Facharbeitsgruppen. Diese befassen sich mit dem kommunalen Starkregenmanagement und den für die StädteRegion Aachen besonders wichtigen Gewässern Inde/Vicht, Wurm und obere Rur. Jede Arbeitsgruppe startet anhand einer sogenannten „Roadmap", die die geplanten Strukturen und Aufgaben beschreibt. „Wir nehmen in dem jeweiligen Bereich alles unter die Lupe, was wichtig ist", erklärt Koordinator Lutterbach das weitere Vorgehen. „Unser erster Fokus liegt dabei auf vier Punkte: Nachsorge zum Hochwasser 2022, die Vermeidung von Risiken bei künftigen Ereignissen, der Schutz der Bevölkerung und weitere Aspekte der Vorsorge. Die Ergebnisse führen wir im Netzwerk dann zu einem großen Ganzen zusammen."

In die Arbeit des Netzwerks fließen auch die Perspektive des Katastrophenschutzes und Ergebnisse verschiedener Projekte ein, die nach dem Hochwasserereignis ins Leben gerufen wurden. Das gilt zum Beispiel für die Erkenntnisse des KAHR-Projekts (KAHR steht für Klima, Anpassung, Hochwasser, Resilienz) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Hier steht der Wiederaufbau an den Gewässern Vicht und Inde im Fokus. Weitere Akteure, unter anderem das „HochwasserKompetenzCentrum" in Köln, sollen eingebunden werden.