Alles rund um Aachen

... Online-Befragung zum Katastrophenschutz startet. Warnungen richtig interpretieren. StädteRegion Aachen. Die StädteRegion Aachen betreibt aktuell für Gesamtkosten von mehr als 3 Millionen Euro den Aufbau eines flächendeckenden Sirenensystems zur Warnung der Bevölkerung. Aktuell sind schon mehr als die Hälfte der geplanten 150 Standorte in den neun Altkreiskommunen eingerichtet. In diesem Zusammenhang ist es aber auch entscheidend, dass die Bevölkerung die Sirenenwarnungen richtig interpretieren kann.

Aus diesem Grund wurde die „Akademie der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin" beauftragt, den Ausbau des Sirenennetzes jetzt auch kommunikationswissenschaftlich zu begleiten. Den Anfang der Gesamtstudie macht jetzt eine große Befragung, die zum einen telefonisch, zum anderen auch online stattfindet.

Im Rahmen dieser Studie wurde ein Fragebogen erarbeitet der vom Szenario eines Stromausfalls ausgeht. Sowohl die Warnung der Bevölkerung durch Sirenen, als auch die Nutzung der sogenannten Katastrophenschutzleuchttürme wird betrachtet. Damit sind sind gut sichtbare Anlaufstellen, die im Katastrophenfall für die Bevölkerung geöffnet sind, zum Beispiel speziell ausgestattete Gerätehäuser der Feuerwehren gemeint. Zudem werden auch das ehrenamtliche Engagement und die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung in der Umfrage beleuchtet. Dieser Fragebogen geht offiziell am Montag, dem 13. Juni an die Öffentlichkeit. Zum einen im Rahmen einer Telefonbefragung durch die „forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH" für einen repräsentativ ausgewählten Personenkreis. Zum anderen aber auch als Onlinebefragung, an der sich gerne jeder in der StädteRegion Aachen beteiligen kann. Die Befragung ist bei der StädteRegion unter: https://www.staedteregion-aachen.de/katastrophenschutz zu finden. Hier stehen auch weiterführende Informationen, die Erreichbarkeit der ansprechbaren Personen und ein Kontaktformular zur Verfügung. Ziel ist, auf Basis der Ergebnisse der Befragung ein passgenaues Konzept zur Warnung und Information der Bevölkerung zu erstellen, das den besonderen Warnbedürfnissen in der StädteRegion gerecht wird.
Zum Hintergrund:

Nach Ende des kalten Krieges war das bis dahin von der Bundesrepublik Deutschland betriebene Warnsystem aufgegeben worden – nur einzelne Kommunen hatten Sirenen zur Alarmierung der freiwilligen Feuerwehren auf eigene Kosten weitergetrieben. Es gibt bis heute aber trotz aller technischen Neuerungen noch keine wirkliche Alternative, wenn es darum geht, die Bevölkerung zu jeder Zeit zu warnen. Das gilt besonders zu Nachtzeiten, falls es dann vor einem eintretenden oder kurz bevorstehenden Schadensfall gewarnt werden muss. Durch ein flächendeckendes Sirenensystem können alle Menschen jederzeit gewarnt und dazu aufgefordert werden, sich über Rundfunk, Fernsehen, Warn-APPs oder Internet zu informieren.

Im Jahr 2015 traf daher der Städteregionsausschuss einen entsprechenden Planungsbeschluss. Demnach sollten zirka 150 neue Sirenenstandorte in den neun Altkreiskommunen der StädteRegion Aachen wiederaufgebaut oder modernisiert werden. Die Stadt Aachen verfügt noch über ein flächendeckendes Warnnetz.

Insgesamt werden ca. 2,8 Mio Euro von der StädteRegion Aachen für dieses Projekt aufgewendet. Die Kommunen haben sich mit der Übertragung von Landeszuschüssen für die Warnung der Bevölkerung in Höhe von ca. 327.000 € an den Kosten beteiligt. Somit werden Mittel im Gesamtumfang von mehr als 3,1 Millionen Euro eingesetzt.

Zwischenzeitlich sind schon mehr als die Hälfte 150 Standorte fertiggestellt. Mit einem Abschluss der Arbeiten ist im Laufe des Jahres 2024 zu rechnen. Dann ist in der gesamten StädteRegion wieder ein flächendeckendes Sirenensystem einsatzbereit. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Bevölkerung auch die Bedeutung der verschiedenen Sirenentöne neu oder wieder lernt. Genau dazu startet nun die Befragung als erster Schritt.