Alles rund um Aachen

Bereits am Tag des Kriegsbeginns in der Ukraine sind in Aachen die Planungen zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen gestartet. Seitdem ist vieles bewegt worden. Am Montag (7. März) ist für die Organisation rund um die Hilfeleistungen für Geflüchtete aus der Ukraine ein regelmäßig tagender Krisenstab eingerichtet worden, dem unter Leitung der Oberbürgermeisterin zahlreiche städtische Fachbereiche und auch die Polizei angehören.

Die städtischen Unterkünfte füllen sich stetig. Bereits jetzt sind die 500 bereitgehaltenen Plätze nahezu komplett belegt. Derzeit werden die Turnhallen Reumontstraße, Königstraße und Vetschauer Straße sowie die Turn- und Gymnastikhalle Peliserkerstraße für eine kurzfristige Unterbringung von Schutzsuchenden vorbereitet und in den nächsten Tagen auch belegt. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten werden mit Hochdruck auf den Weg gebracht.

Wohnraum gesucht
Dabei appelliert die Stadt auch an die Bürgerinnen und Bürger: „Die Frauen und Kinder sind teilweise traumatisiert und haben schlimme Erfahrungen hinter sich", so Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, „deshalb kann die Unterbringung in Turnhallen immer nur eine Notlösung sein. Wir bitten daher alle Eigentümer*innen, uns Wohnraum zu melden, der zur Verfügung gestellt werden kann. Jede Wohnung zählt." Eigentümer*innen, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, können die Stadt per E-Mail an helfen@mail.aachen.de erreichen. Zum selben Thema treffen sich heute auch die Mitglieder des Runden Tisches der Aachener Wohnungsmarktakteure. Ziel ist, für alle Schutzsuchenden eine sichere Unterkunft anzubieten und stets 500 Plätze vorzuhalten, um auch kurzfristig ankommende Gruppen aufnehmen zu können.

Sicherer Hafen
Klar ist, Aachen erfüllt seinen Anspruch als Sicherer Hafen. Hilfsbereitschaft, Solidarität und Engagement auch in der in der Bürgerschaft sind enorm. Vom ersten Tag an steht die Verwaltung in engem Austausch mit der ukrainischen Community in Aachen, mit privaten und bürgerschaftlichen Initiativen, mit Studierenden, Hochschulangehörigen und Bürger*innen, die sich engagieren. Viele unterstützen ihre Freunde und Angehörigen aus der Ukraine, stellen Zimmer zur Verfügung, holen Flüchtende an den Grenzen ab oder bringen Hilfsgüter in die Ukraine.

Dank an ehrenamtliche Helfer*innen
Wichtig zu wissen: Vor Ort in Aachen werden von den Hilfsorganisationen nur zielgerichtet Sachspenden gesammelt. Gebraucht werden vor allem Medikamente und Verbandsmaterial beziehungsweise Geld, um die benötigten Dinge zu organisieren. Aktuelle Informationen über alle aktuellen Unterstützungsmöglichkeiten findet man unter: www.aachen.de/aachenhilft. OBin Sibylle Keupen bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen und sagt: „Ihr Einsatz verdient unseren höchsten Respekt. Wir unterstützen, wo wir können".

Hilfe in strukturierten Bahnen
Klar ist aber auch: Die Geflüchteten haben oftmals spezielle Bedarfe, die für sie organisiert werden müssen, sei es gesundheitlich, sozial oder sonstiges. Nach den spontanen, meist privat organisierten Hilfsaktionen muss die Hilfe nun in strukturierte Bahnen gebracht werden, um den Menschen die Hilfe und die Unterbringung gewähren zu können, die sie brauchen. Dafür bedarf es – wie zuletzt 2015 – einer zentralen Koordination durch das Land. Diese gibt es derzeit noch nicht, so dass die Planung und Vorbereitung in den Kommunen erschwert ist. Sollte diese dringend gewünschte Verteilung wieder nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel erfolgen, ist damit zu rechnen, dass Aachen rund 2.700 Geflüchtete zugewiesen werden.

Kontaktdaten angeben
Wieviel Geflüchtete sich bereits jetzt in Aachen in Privatunterkünften aufhalten, ist nicht bekannt. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie viele Schutzsuchende sich insgesamt hier befinden, wird dringend darum gebeten, dass auch Geflüchtete, die nicht städtisch untergebracht sind, ihre Kontaktdaten angeben. Möglich ist dies ab nächster Woche im Ausländeramt der Städteregion Aachen in der Hackländer Straße.

Wer helfen möchte, kann sich auf der Seite aachen.de/aachenhilft informieren. Auf dieser Seite finden sich unter anderem Antworten auf die häufigsten Fragen von Hilfswilligen oder Helfenden, Spendenmöglichkeiten und mehr. Ganz wichtig: Die Kolleginnen des Kommunalen Integrationsmanagements sind laufend im Einsatz und unterstützen Hilfesuchende. Schulen und Kitas nehmen Kinder und Jugendliche auf und die städtische Wirtschaftsförderung ist bereits aktiv, um Arbeitssuchende vermitteln zu können. Auch für Coronatests und Impfangebote ist gesorgt.