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... Mobilitätsausschuss entscheidet über das Verkehrsführungskonzept während der Bauarbeiten

Der Mobilitätsausschuss hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. Februar, mit der Frage beschäftigt, wie die Verkehre umgeleitet werden können, wenn die Brücke an der Turmstraße abgerissen und neu gebaut wird. Die Bauarbeiten an der Brücke sind wegen ihres irreparablen Zustands unvermeidbar. Sie werden im Mai 2022 beginnen und bis Dezember 2023 dauern. Da eine Behelfsbrücke nicht verfügbar ist, muss der betroffene Straßenabschnitt während der gesamten Baumaßnahme für alle Verkehrsteilnehmenden gesperrt werden. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssituation im Umfeld.

Das Gremium hat nach einem ausführlichen Vortrag eines externen Gutachters und einer ausgiebigen und kontroversen Debatte mehrheitlich entschieden, das vorgeschlagene Verkehrsführungskonzept in den nächsten Wochen unter der Maxime "Führung der Umleitungsverkehre über den Außenring" weiter zu verfeinern. Wichtig war aber auch der Beschluss, dass bei der weiteren Planung auf eine Öffnung des derzeit im Rahmen eines Reallabors für den motorisierten Individualverkehr gesperrten Templergrabens "nach Möglichkeit" verzichtet wird. Die Verkehrsführung wird während der gesamten Bauzeit analysiert und bei Bedarf angepasst werden.

Der externe Gutachter Dr. Michael Baier hatte in einer präzisen Analyse und Ableitung dargelegt, wie sich das Verkehrsgeschehen rund um die Großbaustelle verändern wird und wie die bisherigen Verkehre umgeleitet werden sollten. Er sprach sich sehr deutlich dafür aus, den Kraftfahrzeugverkehr vor allem in Richtung Toledoring, Pariser Ring und Vaalser Straße zu verlagern. Überdies empfahl er, an einigen empfindlichen Kreuzungen mit temporär aufgestellten Ampelanlagen zu arbeiten. Von einer Öffnung des Templergrabens riet der Gutachter ab. Denn es bestünde die Gefahr, dass sich das Verkehrsaufkommen dort um das Dreifache gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie und vor der Sperrung für das Reallabor Templergraben erhöhen würde – auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Das Ingenieurbüro BSV wird während der gesamten Baumaßnahme für die Planung möglicher Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.

Die Planungen für den Neubau der Brücke Turmstraße laufen schon seit Jahren. Zur Kommunikation des Brückenneubaus, der Straßensperrung und der damit verbundenen Auswirkungen sind bereits zahlreiche Institutionen, Fachabteilungen und Verbände eingebunden und informiert worden. Flankierend zur fachlichen Abstimmung mit Feuerwehr, Polizei, ASEAG, Deutsche Bahn und weiteren Behörden erarbeitet die Verwaltung in Kooperation mit den Verbänden der Gewerbetreibenden (IHK, HWK, DEHOGA, Märkte- und Aktionskreis City e.V., aachen tourist service e.V.), mit der RWTH und dem BLB NRW (Bau- und Liegenschaftsbetrieb) als unmittelbar Betroffenen, aber auch für die breite Öffentlichkeit, Anwohnende, Hochschulangehörige, bei Bedarf auch Schulen und Kitas geeignete Kommunikationsformate.

Im öffentlichen Raum werden erste Hinweise zur Sperrung bereits Anfang März und dann wieder Anfang Mai auf den städtischen Plakatanlagen zu finden sein. Zahlreiche weitere vorbereitende und begleitende Maßnahmen, darunter Veranstaltungen mit Bürger*innen, sind für März in Planung und werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Vertiefende Informationen finden Interessierte unter www.aachen.de/turmstrasse. Diese Internetseite wird den Stand der Baumaßnahme fortlaufend dokumentieren.