Bei einem Notfall sind oft die ersten Minuten die wichtigsten. Genau hier setzt die Initiative „Region Aachen rettet“ an. Die Idee der Initiatoren: Die Städte sind voll mit Menschen, die eine medizinische Ausbildung haben und als Ersthelfer im Notfall in kürzester Zeit vor Ort wären. Genauso wie im Beispiel von Andres Cremer. „Als der Notruf unter dem Stichwort Reanimation reinkam, bin ich direkt los“, so der Verwaltungsfachangestellte. „Ich hab mir nur schnell den Defibrilator aus dem Rathaus mitgenommen.“ Als Cremer am Notfallort ankam, war zwar schon der Notarzt vor Ort – oft ist dies aber nicht der Fall.
Foto: Pressestelle Stadt Würselen
Andreas Cremer ist bei der App Corehelper registriert und hatte auch schon einen Einsatz.
Denn nach dem Absetzen eines Notrufs kann es in der Stadt bis zu acht Minuten dauern, bis ein Rettungswagen eintrifft. In Notfällen, wie einem Schlaganfall, zählt aber jede Sekunde. Denn schon innerhalb von drei bis fünf Minuten treten irreversible Hirnschäden auf.
Wie eine App die Lebensrettung unterstützt
Möglich macht das alles das Herzstück des Projekts: eine App, die auf das Smartphone geladen wird. Dort können sich interessierte Ersthelfer registrieren, einen Qualifikationsnachweis hochladen und werden dann freigeschaltet. Hier geht’s zur App Corehelper. „Das ging ganz problemlos“, sagt Cremer. „Und die App ist sehr übersichtlich und intuitiv.“
In Deutschland leisten bei etwa 30% der Notfälle Ersthelfer wertvolle Arbeit. EU weit sind wir damit leider Schlusslicht, so liegt die Rate in andere Ländern bei 40 bis 70%. Die neue App soll das ändern. “Über die App besteht ein großes Netzwerk an potentiellen Lebensrettern, die ganz in der Nähe sind – besser geht es doch nicht!”
Intelligentes System
Dabei muss der Ersthelfer aber nicht 24/7 parat stehen. Das System bietet die Möglichkeit, Verfügbarkeiten einzugeben. Außerdem bietet die App während dem Einsatz Unterstützung. „Rettungseinsätze bin ich durch die Arbeit bei der freiwilligen Feuerwehr gewöhnt“, sagt Cremer. „Aber Reanimation ist für mich nicht alltäglich, daher ist die App eine sehr gute Unterstützung.“
Und das System funktioniert: Registriert sind schon 16. 000 Ersthelfer, 11. 500 Einsätze wurden schon mit der App gefahren*. Tendenz steigend.
*aktueller Stand bis Redaktionschluss
Foto: Pressestelle Stadt Würselen