Alles rund um Aachen

... Vier Ehrenamtliche der Initiative „Region Aachen rettet" ausgezeichnet.

StädteRegion Aachen. 811 Lebensretter und -retterinnen sind bisher in den Altkreiskommunen der StädteRegion Aachen von Alsdorf im Norden bis Monschau im Süden bei der Initiative „Region Aachen rettet" aktiv. Vier von ihnen hat das Amt für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz jetzt dafür geehrt, dass sie schon mehr als zehn Mal im Einsatz waren. Luca Oelsner und Sandra Ringeloth aus Alsdorf sowie Lukas Rogocki und Kevin Urbach aus Stolberg haben auf ihrem privaten Smartphone eine App, die sie alarmiert, wenn sie sich in nächster Nähe zu einem medizinischen Notfall befinden.

Foto (Barbara van Rey, StädteRegion Aachen):

Luca Oelsner, Lukas Rogocki, Sandra Ringeloth (Mitte v. l. n. r.) und Kevin Urbach (nicht im Bild) sind in der Initiative „Region Aachen rettet" aktiv. Als Dank für ihre Einsätze als Lebensretterin und -retter haben sie jetzt von Simon Schröder (ganz rechts) und Simon Krapohl (ganz links) vom Amt für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz der StädteRegion Aachen die „Lebensretter*in gefunden!"-Urkunde und viel Anerkennung erhalten.

Sie werden zeitgleich mit dem Rettungsdienst verständigt. Während ein Rettungswagen im Schnitt in etwa acht Minuten vor Ort ist, schaffen es die Ersthelfer oft noch schneller zum Einsatzort – das kann Leben retten.

„Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde!", betont Simon Schröder vom Amt für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz der StädteRegion Aachen. „Wer einen Herz-Kreislauf-Stillstand hat, überlebt nur dann, wenn in den ersten Minuten mit einer effektiven Herzdruckmassage begonnen wird." Seit Februar 2021 steht die App für die StädteRegion Aachen zur Verfügung und qualifizierte Personen können sich anmelden. Seitdem befanden sich Ersthelfer in der StädteRegion 306-mal in der Nähe eines Notfalls und wurden alarmiert. An 47 von diesen Einsätzen waren die vier „Jubiläums-Ersthelfer" beteiligt. Schröder würdigte ihr Engagement und bedankte sich herzlich bei ihnen für ihre aktive Unterstützung: „Sie gehören zu einem Sicherheitsnetz, das wir über die Region spannen, um möglichst viele Leben zu retten."

„Meine App ist immer an!", sagt Luca Oelsner. Der 18-Jährige arbeitet beim Technischen Hilfswerk, wohnt in Alsdorf und hat die Lebensretter-App auf seinem privaten Smartphone installiert. Oft kommt der Alarm sonntags, berichtet er. Je nach Entfernung läuft oder fährt er dann sofort los, um zu helfen. Manchmal braucht es für die Person, die er vorfindet, nur eine stabile Seitenlage. Atmet sie aber nicht, beginnt er sofort mit der Wiederbelebung. „Einmal habe ich Herzdruckmassage bei einem Säugling durchgeführt, bis der Rettungswagen eintraf. Ich bin sehr froh, dass ich dazu beitragen konnte, dass dieses Baby überlebt hat", so Oelsner. Oft ist er im Team mit seiner Mutter Sandra Ringeloth unterwegs. Sie ist Pflegekraft und wohnt im selben Haus wie ihr Sohn. Ist ein Notfall in der Nähe, können sie als starkes Team zusammenarbeiten.

Lukas Rogocki aus Stolberg ist Rettungssanitäter und arbeitet bei der Feuerwehr Stolberg. Aber auch in seiner Freizeit ist er jederzeit bereit zu helfen. Er will Menschenleben retten, wo es nur geht, und wirbt mit deutlichen Worten dafür, bei „Region Aachen rettet" mitzumachen: „Es kann jeden treffen – die eigenen Eltern, Kinder, Freunde, Nachbarn. Und wer wäre nicht froh, wenn jemand schnell da ist, um zu helfen?" Mitmachen können Menschen, die in Reanimations-Maßnahmen geschult sind. Das können Ärztinnen, Gesundheits- und Krankenpfleger, Notfallsanitäterinnen oder Rettungsassistenten sein, aber auch Menschen, die sich regelmäßig in Erste-Hilfe Maßnahmen fortbilden. Wer Interesse hat, kann sich mit einem geeigneten Qualifikationsnachweis über die App „Region Aachen rettet" registrieren. Sobald die Angaben geprüft wurden und die Freischaltung erfolgt ist, wird man bei einem Notfall in der Nähe alarmiert. Informationen gibt es online unter www.regionaachenrettet.de.

Region Aachen rettet

Unter dem Dach „Region Aachen rettet" arbeiten die Rettungsdienste von Stadt und StädteRegion Aachen sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie der Zweckverband Region Aachen zusammen. Das Herzstück der Initiative ist ein Smartphone-basiertes Alarmierungssystem. Bei einem Notfall geht ein 112-Anruf in die Rettungsleitstelle ein. Diese alarmiert wie gewohnt den Rettungsdienst. Gleichzeitig erhalten über die App auch registrierte Ersthelferinnen und -helfer in Notfallnähe eine Info auf ihren Smartphones. So können noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden, die gerade in den ersten Minuten – besonders bei einem Herz-Kreislaufstillstand – entscheidend sind! In der Region Aachen müssen jährlich ca. 1.000 Notfallpatienten wiederbelebt werden.