Alles rund um Aachen

Böden selbst sind nach dem Hochwasser nicht belastet. Abgelagerte Schwemmfracht sollte aber entfernt werden.

StädteRegion Aachen. Um nach der Hochwasserkatastrophe ein Bild über eventuelle Belastungen der Böden in den betroffenen Gebieten zu bekommen, hat das Umweltamt der StädteRegion Aachen Stichproben in vom Hochwasser betroffenen Hausgärten entnommen. Die Auswertungen der Beprobungen liegen jetzt vor: Proben des Gartenbodens selbst zeigen in den meisten Fällen keine Auffälligkeiten, die auf das Hochwasser zurückzuführen sind. Wo die Flut allerdings sogenannte „Schwemmfracht" abgelagert hat, waren häufig Anreicherungen mit Schwermetallen und Mineralölkohlenwasserstoffen zu finden. Bei Schwemmfracht handelt es sich um Sedimentablagerungen, die das reißende Wasser im Umland des Flusses aufgewirbelt und verteilt hat – auch auf von Hochwasser betroffenen Grundstücken in der StädteRegion Aachen.

Dass Sedimente vor allem rund um Stolberg und Eschweiler Schwermetalle enthalten, ist historisch bedingt und hängt mit der langjährigen Gewinnung und Verarbeitung von natürlichen Erzvorkommen in der Region zusammen. Hinzu kam Heizöl aus zerstörten Behältern, das sich mit dem Flutwasser gemischt hat und verteilt wurde.

„In der Schwemmfracht liegen die vorgefundenen Schwermetallbelastungen in einer Größenordnung der in Stolberg und Eschweiler hinreichend bekannten Bodenbelastungen", sagt Barbara Schilling, die Leiterin des Umweltamtes der StädteRegion Aachen. Die Schwemmfracht sollte, wenn nicht bereits geschehen, möglichst von den betroffenen Flächen entfernt werden. Wurde die Schwemmfracht vom darunter liegenden Gartenboden entfernt, ist nach aktuellem Kenntnisstand von einer akuten Gefährdung nicht mehr auszugehen. Die Beprobung der darunterliegenden Gartenböden zeigt, dass die festgestellten Gehalte der Mineralölkohlenwasserstoffe unterhalb der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen vorgegebenen Grenzwerte liegen.

Wer den Boden im eigenen Garten vorsichtshalber untersuchen lassen möchte, sollte damit ein zertifiziertes Labor oder einen Gutachter beauftragen, damit die Proben korrekt entnommen werden. Bei Fragen steht Dirk Urbanke vom Umweltamt der StädteRegion Aachen (0241/5198-7040, dirk.urbanke@staedteregion-aachen.de) zur Verfügung.

Weiterführende Informationen zum Umgang mit überfluteten Flächen finden Sie im Internet auf der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen www.lanuv.nrw.de in der Rubrik „FAQ zur Flächennutzung nach der Überschwemmung". Parallel zu den Beprobungen von Hausgärten wertet die StädteRegion derzeit die Daten aus einem weiteren Projekt aus, in dem in Zusammenarbeit mit den Städten Stolberg und Eschweiler sensible Flächen, zu denen Kitas und Kinderspielflächen gehören, untersucht wurden.