Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Als Elena Görgen in Lagos gerade aus dem Flugzeug stieg und nigerianischen Boden betrat, dauerte es nur Sekunden bis sie staunend feststellte: ,,Das ist eine andere Welt!" Von der vertrauten StädteRegion in den weit entfernten südlichsten Westen Nigerias: Die junge Mitarbeiterin des städteregionalen Ausländeramtes hatte sich gefreut, als sie Anfang März die Möglichkeit erhielt, eine Hospitation im deutschen Generalkonsulat absolvieren zu können. Sie konnte eine Woche lang den deutschen und nigerianischen ,,Amtskollegen" über die Schulter schauen und wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie vor Ort Kurz- bzw. Schengen- und Langzeitvisa für die Bundesrepublik bearbeitet werden.

Elena Görgen, die im städteregionalen Ausländeramt für Aufenthaltsangelegenheiten zuständig ist, war von der Idee, sich in einem anderen Land fortzubilden, sofort begeistert. Amtsleiterin Gabriele Grünewald brachte die Idee ins Spiel. Görgen: ,,Ich bin sehr interessiert an der Welt und anderen Kulturen." Als Voraussetzung besaß sie gute Englisch-Kenntnisse. Rund ein Dutzend Impfungen und ein paar Instruktionen später saß sie im Flieger und freute sich auf ,,diese einmalige Gelegenheit". Von Aachen ging es über Düsseldorf und Amsterdam ins rund sieben Flugstunden entfernte Nigeria. Grünewald über die Möglichkeit der Hospitation: ,,Dieser Aufenthalt ermöglicht unseren Mitarbeitern, fremde Kulturen kennenzulernen und wichtige Einblicke in die Arbeit von Visastellen zu bekommen." Rund 1.000 Visa werden in Lagos monatlich für Deutschland ausgestellt, davon sind rund 80 Prozent für Touristen.

Von Lagos oder Nigeria selbst hat Elena Görgen neben der täglichen Arbeit im Generalkonsulat nicht allzu viel gesehen, denn: ,,Es ist nicht ganz ungefährlich, sich als Ausländer auf den Straßen zu bewegen. Alleine sollte man das schon gar nicht machen." Wohnen durfte sie im Konsulat. Den aus Aachen stammenden Generalkonsul Walter von den Driesch begleitete sie ins nigerianische MUSON Center zur deutschen Aufführung der ,,Zauberflöte". Als sich ihr ,,Auslandseinsatz für die StädteRegion" dem Ende entgegen neigte, schaute Elena Görgen abschließend der Bundespolizei am internationalen Flughafen von Lagos über die Schulter. Von da aus ging es dann auch schon wieder Richtung Heimat.

Und was hat Elena Görgen - neben dem ein oder anderen netten Andenken - mit zurück in die StädteRegion gebracht? ,,Ich habe teilweise eine neue Sicht auf andere Länder, auf die Zusammenarbeit zwischen Ausländerbehörden und den deutschen Auslandsvertretungen sowie die Anliegen ausländischer Mitbürger."