Alles rund um Aachen
Beim 1. Aachener Industrie-Dialog diskutierten über 200 Vertreter aus Industrie, Politik und Institutionen

Die Stärkung der Industriebetriebe in der Aachener Region war die Zielsetzung einer breit aufgestellten Initiative aus Politik, Verwaltung und wirtschaftsnahen Organisationen. Gemeinsam wurde am Montag mit dem ,,1. Aachener Industrie-Dialog" der Startpunkt gesetzt für das Projekt ,,Industrie 2020". Über 200 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Institutionen sind im Philips Lumiled Development Center, Aachen, zusammengekommen. Gemeinsame Überzeugung war, dass die Attraktivität und Innovationsfähigkeit des Industrie-Standorts Region Aachen im nationalen und internationalen Kontext nur miteinander zu erreichen ist.

 

Der 1. Aachener Industrie-Dialog stand unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk sowie des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen von drei moderierten Themendialogen diskutierten Unternehmensvertreter mit Experten aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und dem Fachkräftebereich über die zukünftig zu bewältigenden Herausforderungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von WDR-Redakteur Helmut Rehmsen.

,,Mit der Veranstaltung wird ein wichtiger Grundstein gelegt, um im produktiven Dialog zwischen Industrie und Region Aachen die Standort- und Wettbewerbsfaktoren unserer Industrieunternehmen weiter zu verbessern. Nur durch den kontinuierlichen Dialog kann der Strukturwandel so gestaltet werden, dass auch weiterhin industrielle Arbeitsplätze unterschiedlicher Qualifikationsniveaus erhalten bleiben", erklärte Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp in seiner Eröffnungsansprache.

 

Den Dialogprozess angestoßen haben Stadt und StädteRegion Aachen, der Zweckverband Region Aachen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, die Vereinigten Unternehmerverbände Aachen, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Aachen, die AGIT und die Handwerkskammer Aachen. Die Initiatoren hoffen, dass es mit der Auftaktveranstaltung gelungen ist, einen Prozess zur Entwicklung eines Konzeptes anzustoßen, mit dessen Hilfe die Standortbedingungen für die regionale Industrie verbessert und langfristig Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe gesichert werden können.

 

,,Als StädteRegion setzen wir uns intensiv für die Unternehmen in unseren Städten und Gemeinden ein. Der Industrie-Dialog spricht alle relevanten Akteure - und an erster Stelle natürlich die Unternehmen - an und soll dazu beitragen, die Region zukunftsfähig aufzustellen", so Städteregionsrat Helmut Etschenberg.

 

Die Initiatoren freuen sich, dass die Auftaktveranstaltung in den Werkshallen eines der größten Aachener Industriebetriebe bei Philips stattfinden konnte. ,,Wir haben diese Auftaktveranstaltung gerne mitgestaltet, weil wir sehen, dass die Politik - und die breit aufgestellte Initiatorengruppe dieser Initiative - an diesem Dialog nicht nur interessiert sind, sondern ihn heute hier auch proaktiv initiieren will", erläuterte Philips-Werksleiter Karl Spekl.

 

Im weiteren Prozess der industriepolitischen Initiative sollen von Mai bis Herbst 2013 in vier Themenworkshops die Handlungsfelder ,,Rahmenbedingungen", ,,Innovationen und Technologietransfer", ,,Fachkräfte" und ,,Standortkommunikation" von Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Kammern und den Sozialpartnern bearbeitet werden. Die Ergebnisse sollen im ,,2. Aachener Industrie-Dialog" Ende 2013 präsentiert werden. Auftaktveranstaltung und Folgeprozess sollen dazu beitragen, die relevanten industriepolitischen Akteure aus Politik, Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie ihren Vertretungen langfristig enger zu vernetzen, um eine koordinierte Standortpolitik effektiver zu gestalten.

 

Stimmen zum 1. Aachener Industrie-Dialog

 

Michael Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen: ,,Die Industrie ist die erste Stufe der Wertschöpfungskette. Wir wollen durch den gemeinsamen Dialog diesen Wert unterstreichen - nicht als Einzelaktion, sondern konzertiert."

Ralf Bruns, Hauptgeschäftsführer der Vereinigten Unternehmerverbände Aachen (VUV):

,,Industriepolitik bedeutet für uns die Verbesserung des Wirtschaftsumfelds für die Unternehmen in der Region. Gemeinsam müssen wir die Industrie in der Aachener Region stärken, damit wir auch zukünftig ein wettbewerbsfähiger, dynamischer und wissensbasierter Wirtschaftsraum bleiben."

 

Ralf Woelk, Regionsvorsitzender DGB Region Aachen:

,,Die Weiterentwicklung des Industriestandortes ist eine Herausforderung für alle Akteure in der Region. Für diesen Prozess müssen auch die Beschäftigten der Industrieunternehmen mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen gewonnen werden."

 

Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen:

,,Wir unterstützen die Gemeinschaftsinitiative, weil auch dem Handwerk an einer gesunden Industriestruktur in der Region sehr viel gelegen ist. Die enge Verzahnung der spezialisierten und technologierorientierten Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen mit mittelständischen Industrieunternehmen und die Einbindung des riesigen Wissenschaftsfundus hier vor Ort sind zentral Faktoren für den Gesamterfolg unserer Region. Deshalb müssen Vertreter und Unternehmen all dieser Wirtschaftsbereiche mit an den Tisch, wenn wir Maßnahmen zur Stärkung des Industriestandortes verabreden."

 

Dr. Helmut Greif, Geschäftsführer AGIT:
,,Deutschland hat zurzeit geringere krisenbedingte Probleme, weil der industrielle Kern in Relation zu anderen fortgeschrittenen Industriegesellschaften noch eine solide Basis hat. Diesen gewerblich-technischen Kern unserer Wirtschaft müssen wir stärken und ausbauen. Ein ernst gemeinter Dialog auf Augenhöhe mit einem gemeinsamen Ziel könnte hierzu ein wichtiger Weg sein."





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