Alles rund um Aachen

Der Stadtrat will die Energiearmut in Aachen weiter bekämpfen. In seiner Sitzung am 10. November hat er dem Abschluss eines Ergänzungsvertrags mit der Verbraucherberatung NRW zugestimmt. Von Energiearmut oder Energieschulden sind meist Menschen betroffen, die geringe Einkommen haben, sehr viel Strom verbrauchen und mit hohen Energiekosten konfrontiert sind. Die Aachener Verbraucherzentrale hatte vor einigen Jahren einen "Runden Tisch Energiearmut" angeregt und über diesen eine Netzwerkstruktur in Aachen geschaffen. So konnten wichtige Hilfsangebote mit allen beteiligten kommunalen Institutionen zusammengeführt werden. Lokale Probleme können so frühzeitiger erkannt und gezielter bekämpft werden.

Das Land NRW hat für die weitere Arbeit gegen die Energiearmut Mittel in Höhe von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Diese Gelder können erst abgerufen werden, wenn der Stadtrat einen Beschluss gefasst hat und es eine vertragliche Vereinbarung gibt. Die STAWAG hat signalisiert, den finanziellen Mehrbedarf der Kommune zu refinanzieren. Diese Refinanzierung ist Bedingung für den Vertragsabschluss.

Die Budget- und Rechtsberatung bei Energiearmut kann so als wichtiges Hilfsangebot und zur Vermeidung existenzieller Notlagen dauerhaft in die örtliche Verbraucherschutzarbeit integriert werden.

Das Landesprojekt "NRW bekämpft Energiearmut" ist seit Ende 2012 eine Beratungs- und Informationsoffensive des Landes NRW in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW und unterschiedlichen Grundversorgern in NRW. Das Ziel war und ist, akute Energiesperren zu vermeiden und die Energieversorgung von Bürgerinnen und Bürgern zu sichern, die von Energiearmut betroffen sind.

Die STAWAG ist als Kooperationspartnerin der ersten Stunde eine wichtige Praxispartnerin zur Vermeidung von Energiesperren. Bisher wurden 824 Aachener Verbraucherhaushalte bei Zahlungsproblemen rund um die Energierechnung unterstützt. Insgesamt 94 Prozent der angedrohten und angekündigten Sperren wurden in Aachen vermieden. 76 Prozent der bereits vorhandenen Versorgungsunterbrechungen konnten aufgehoben werden.