Alles rund um Aachen

Der Mobilitätsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung am 1. Juli die „Deklaration Verkehrssicherheit" und die darin enthaltenen Thesen einstimmig und mit viel Lob der Kommunalpolitik versehen beschlossen. Das Dokument geht zurück auf eine Verkehrssicherheitskonferenz im März 2020. An dieser Veranstaltung beteiligten sich 45 Fachleute aus Bürgerschaft, Einzelhandel, Interessenverbände, Kammern, Fahrschulen, Bildung, Verkehrsdienstleistung (ASEAG), Güterlogistik, Politik, Polizei und Verwaltung.

Bei der Konferenz ging es darum, die Anforderungen und Ziele der Verkehrssicherheit in der Stadt Aachen zu diskutieren und festzuschreiben. Das Treffen half, ein Netzwerk all derer zu bilden, die beruflich und ehrenamtlich mit dem Thema Mobilität zu tun haben. Die Deklaration Verkehrssicherheit ist überschrieben mit Leitsatz: „Das zukünftige Verkehrsverhalten der Aachener*innen ist rücksichtsvoll und geprägt von einer aufmerksamen Gelassenheit."

Grundsätze formuliert

„Die Aufgabe aller Beteiligten ist nun, die erforderlichen Grundlagen zu schaffen, indem regelkonformes Verhalten, Verständnis füreinander, Offenheit in der Kommunikation und Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbstverständliche Grundsätze werden", sagt Claudia Nowak, die das Thema Verkehrssicherheit bei der Stadt Aachen koordiniert. Folgende Leitwerte wären bei der Konferenz als zielführend ermittelt worden: Rücksichtnahme, Respekt, Regelkunde, Empathie und Verständnis, vorausschauendes und verantwortungsvolles Fahren und Bewegen, Eindeutigkeit, Kommunikation und Geste sowie Gemeinschaft.

Da die Deklaration ihren Fokus auf den Faktor „menschliches Verhalten" legt, trägt sie laut Claudia Nowak wesentlich dazu bei, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen in Aachen noch sicherer mobil sind.

NRW-Kampagne „Liebe braucht Abstand"

Die Verkehrssicherheitskonferenz im März 2020 war möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) mit seiner Kampagne „Liebe braucht Abstand" interessierte und engagierte Kommunen in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit unterstützt hat. Aachen erhielt mit fünf weiteren NRW-Kommunen den Zuschlag und konnte so die Kampagne im Jahr 2020 umsetzen. Die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen" (AGFS NRW) war die Voraussetzung, um an der Landeskampagne teilnehmen zu können. Die Stadt Aachen hatte sich der AGFS NRW im Jahr 1995 angeschlossen.

Die Stadt Aachen wurde bei der Umsetzung der folgenden drei Module der Kampagne „Liebe braucht Abstand" in der Verkehrssicherheitsarbeit unterstützt: „Verkehrssicherheitskonferenz", „Medienoffensive" und „Aktionen vor Ort". Die Stadt erhielt externes Wissen und personelle Unterstützung durch die Agentur P3/Ingenieurgesellschaft Stolz und das Zukunftsnetz Mobilität NRW. Darüber hinaus stellte das Land Aktionsmaterialien im Design der Kampagne zur Weitergabe an die Bürger*innen zur Verfügung.

Perspektive gewechselt

Ein spannendes Ereignis im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheitskonferenz im März 2020 war eine erste „Perspektivwechsel-Fahrt" im September 2020. Bei der Verkehrssicherheitskonferenz hatten Stadtbaurätin Frauke Burgdorff und Fahrschulleiter Ralf Dovermann die „Perspektivwechsel-Fahrt" vereinbart. Burgdorff kletterte dafür ins Cockpit eines 40-Tonnen-Lkw und steuerte diesen mit Hilfe von Dovermann über innerstädtische Straßen. Und Dovermann schwang sich aufs Fahrrad und radelte zusammen mit Burgdorff über den Grabenring. Der Perspektivwechsel war für beide nicht nur ein spannendes Erlebnis, sondern vermittelte auch einen Eindruck über den jeweils anderen Blickwinkel. Weitere Perspektivwechsel-Fahrten sind in Planung. 

Weitere Informationen: www.aachen.de/AChtsam-unterwegs