RWTH

Transdisziplinäre Arbeiten zu „Kulturen des Forschens“ werden mit über neun Millionen Euro gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligte ein Käte Hamburger Kolleg für die RWTH Aachen. Dieses wird unter dem Titel „Kulturen des Forschens“ ab Mai in einer ersten Förderphase von vier Jahren mit über neun Millionen Euro finanziert. Professorin Gabriele Gramelsberger vom Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie und Professor Stefan Böschen, Inhaber des Lehrstuhls für Technik und Gesellschaft, übernehmen die Leitung.

Mit den Kollegs – benannt nach der Germanistin Käte Hamburger­ – sollen geistes- und sozialwissenschaftliche Spitzenforschung in neuen Zusammenhängen gefördert werden. Internationale Netzwerke sind Merkmal der 14 Kollegs, von denen vier aktuell bewilligt wurden. Der RWTH-Antrag konnte in einem wettbewerblichen Verfahren überzeugen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Geistes- sowie der Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften arbeiten transdisziplinär. Das Kolleg hat Modellcharakter, da es das erste an einer Technischen Hochschule ist.

„Das BMBF stellt sich mit den vier neuen Kollegs den Herausforderungen im Zusammenhang mit der rasanten Wissenschafts- und Technikentwicklung: Die zentralen Herausforderungen sind mit transdisziplinären Fragestellungen verbunden und müssen in der Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaften gemeinsam verfolgt werden. Wir an der RWTH stehen für diesen transdisziplinären Ansatz“, so RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger.

Die Transformationen in Wissenschaft und Technik sind Schwerpunkt der Arbeiten in den nächsten Jahren. So wird die Frage gestellt, wie sich Forschung aufgrund der Orientierung der Wissenschaften auf große gesellschaftliche Herausforderungen – wie Klimawandel, Energiewende, Biologisierung und Nachhaltigkeit – und dem damit einhergehenden Fokus auf komplexe Systeme verändert. Neue digitale Verfahren, etwa Simulation, Künstliche Intelligenz oder Maschinelles Lernen, kommen zum Einsatz. Wissenschaft und Technik verzahnen und die Kulturen des Forschens verändern sich.

Am Kolleg sind die Professoren Lars Blank vom Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie, Matthias Wessling vom Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik sowie Markus Diesmann vom Lehr- und Forschungsgebiet Computational Neuroscience und Institute of Neuroscience and Medicine am Forschungszentrum Jülich beteiligt. Jährlich werden zehn internationale Fellows eingeladen. Auch wird die Zusammenarbeit in der Euregio gefördert, insbesondere mit den Universitäten Maastricht und Liège.