Alles rund um Aachen

Der Radentscheid geht zurück auf das Bürgerbegehren einer Bürgerinitiative. Der Rat der Stadt Aachen hat in seiner Sitzung am 6. November 2019 mehrheitlich die Ziele dieses Radentscheids beschlossen und sich damit dafür ausgesprochen, die Fahrradinfrastruktur in der Stadt Aachen bis zum Jahresende 2027 zu verbessern.

 

Die Fachverwaltung hat im vergangenen Jahr damit begonnen, die Ziele schrittweise zu erreichen. Das Jahr 2020 war dabei von vorbereitenden Maßnahmen und dem Aufbau personeller sowie finanzieller Ressourcen geprägt. Einzelne Projekte konnte die Stadt bereits verwirklichen. Bei anderen hat sie Verkehrsversuche initiiert, zum Beispiel am Adalbertsteinweg oder am Pontwall, um festzustellen, welche Wirkung bestimmte Maßnahmen haben.

Die Fachverwaltung veröffentlicht nun einen Tätigkeitsbericht zum Radentscheid. Sie stellt damit die Entwicklungen im Jahr 2020 zu den einzelnen Zielen detailliert dar, wie es im Ziel 7 des Radentscheids formuliert ist. In einer digitalen Veranstaltung hatte die Stadt am 19. Februar 2021 bereits über die Entwicklungen zum Radentscheid informiert und diverse Themen mit zeitweise bis zu 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.

Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen aus der digitalCHURCH am Blücherplatz all die, die sich zugeschaltet hatten. Sie betonte, dass der Radentscheid einen Schub in die bisherigen Bemühungen der Fachverwaltung gebracht habe. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass die Stadtgesellschaft vor einer großen Aufgabe bei der Umsetzung des Radentscheids sowie der Verkehrswende stehe.

Wer an der Veranstaltung teilnahm, konnte sich an Umfragen beteiligen und Fragen an die Fachverwaltung stellen. Die Fachverwaltung wird einen Kurzbericht zur Veranstaltung und die bei der Veranstaltung gestellten, aber aus Zeitgründen noch nicht beantworteten Fragen mit Antworten auf folgender Internetseite veröffentlichen: www.aachen.de/radentscheid

Der Radentscheid bündelt verschiedene Ziele und vermittelt auch konkrete Handlungsoptionen. So sind zum Beispiel konkrete Maße für die ‚Radinfrastruktur in Breiten, Längen und Mengen vorgegeben worden. In Ziel 1 ist eindeutig formuliert, dass jährlich 10 Kilometer eines durchgängigen, engmaschigen Radverkehrsnetzes entstehen sollen. Kreuzungen sollen sicher gestaltet werden und ein zügiges Vorankommen für Fuß- und Radverkehr gewährleisten. Drei große Kreuzungen mit Ampeln sowie 15 Einmündungen sollen jährlich umgebaut werden.

An Hauptverkehrsstraßen sollen 2,3 Meter breite Einrichtungsradwege entstehen, von denen jährlich fünf Kilometer gebaut werden sollen. Diese Radwege sind wie alle neuen oder zu sanierenden Radverkehrsanlagen rot einzufärben. Geh- und Radwege sind im Grundsatz baulich zu trennen.

Im Ziel 5 des Radentscheids heißt es, dass bis Ende 2027 insgesamt 15.000 Fahrradstellplätze in unterschiedlicher Art und Weise (Fahrradbügel, überdacht, witterungsgeschützt, Fahrradstation) neu geschaffen werden sollen. Ein Online-Portal soll die Meldung von Mängeln am Geh- und Radwegenetz ermöglichen sowie die Behebung dieser Mängel dokumentieren.

Einmal im Jahr wird die Fachverwaltung darüber berichten, wie weit sie die Ziele des Radentscheids umgesetzt hat. Diese Dokumentationen werden in diversen Gremien diskutiert. Mit der Annahme der Radentscheid-Ziele ist ein umfassendes Arbeitsprogramm verbunden, das Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft in den kommenden Jahren vor große Aufgaben und Herausforderungen stellt.

Internet: www.aachen.de/radentscheid