Alles rund um Aachen

Klonk, klonk, klonk. Stefan Mensch klopft mit der Pfahlramme auf Holz-Pfähle und es ertönen laute Geräusche. Was normalerweise vielleicht verwundert, stößt hier auf große Akzeptanz: „Jeder, der vorbeikommt, lobt uns – wir kriegen ausschließlich positive Rückmeldungen", sagt Bernd Boja. Der Vorarbeiter der Baumkolonne des Stadtbetriebs ist gerade dabei, mit seinen Kollegen drei Bäume am Kreisverkehr an der Hermann-Löns-Allee einzusetzen. „Danach gehen wir die Allee hoch bis zur Lütticher Straße", sagt Boja.

Vier Meter hohe Birken.

Insgesamt 130 Birken sollen am Ende der Pflanzung an der Allee stehen.

In ganz Aachen setzt die Baumkolonne des Stadtbetriebs 430 Linden, Eichen und viele Arten mehr ein. „Wir sind jetzt bei den letzten Bäumen – spätestens Ende nächster Woche wollen wir fertig sein", erläutert Vorarbeiter Boja. In der Hermann-Löns-Allee stehen ausschließlich etwa vier Meter hohe Birken: „Das war hier schon immer so, und diesen Charakter wollen wir erhalten", sagt Bernd Boja, der seit etwa 30 Jahren mit der Bepflanzung betraut ist.

Außer an der Hermann-Löns-Allee war die Baumkolonne unter anderem bereits in Brand und Walheim sowie an der Kasinostraße und der Karl-Marx-Allee unterwegs. An der Karl-Marx-Allee wurden sieben Baumhaseln gepflanzt, „da dort die gesamte Straße mit dieser Sorte bepflanzt ist und wir dementsprechend an die Baumart gebunden waren, um die entstandenen Lücken zu füllen", erläutert Nino Polaczek-Keilhauer aus der Leitung der Baumpflege. An der Erberichshofstraße in Brand (acht Bäume) und der Prämienstraße in Walheim (zehn Bäume) sei nach demselben Prinzip gepflanzt worden.

In der Kasinostraße hat ein Baumwechsel stattgefunden, wie Nino Polaczek-Keilhauer erläutert: „Die zuvor gepflanzten, sich als Straßenbaum aber nicht gut entwickelten Rotdorn-Bäume wurden an den leeren Standorten durch die Sumpf-Eiche ersetzt. Hierbei handelt es sich um einen robusten und säulenförmigen Baum."
Die Bepflanzung findet in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt statt: In enger Abstimmung wird entschieden, welche Baumart wohin gepflanzt werden soll. Die Neupflanzungen ersetzen kranke, abgestorbene oder umgestürzte Bäume.
Baumpflanzung: Mehr als nur einsetzen
An der Hermann-Löns-Allee haben die Mitarbeiter des Stadtbetriebs dafür schon einmal den alten Wurzelstumpf entfernt und die Erde ausgetauscht. Stattdessen kommt in die Baumscheiben ein mit Dünger gemischtes Substrat. Außerdem legen die Mitarbeiter Baumschnorchel aus: Die mit verschiedener Körnung gefüllten Jute-Schläuche verbinden den Wurzelraum mit der Erdoberfläche. „Das führt zu einem optimalen Boden-Gas-Austausch", sagt Bernd Boja. Solche Aspekte müssen er und seine Kollegen immer mitbedenken, denn nur mit dem reinen Einsetzen des Baumes ist die Arbeit noch nicht getan.
 
Nachdem sie den Baum eingesetzt haben, stellen sie einen Gießrand auf, der zur Baumbewässerung dient und wie ein kleiner Wall um den Baum herum aufgebaut ist. Anschließend muss der Dreibock angebracht werden: Die Baumkolonne schlägt drei Pfähle mit einer Pfahlramme um den Baum herum in die Erde. „Das dient zur Stabilisierung des Wurzelbereichs", erläutert Vorarbeiter Boja.

Zum Schluss wird für die Baumbindung ein Gurt an die Pfähle angebracht, der diese zusammenhält. Nun ist einer der drei Bäume am Kreisverkehr vor der Hermann-Löns-Allee fertig. Danach heißt es für Bernd Boja und seine Kollegen: Mit dem „Klonk, klonk, klonk" weiter die Allee hochziehen, bis auch der letzte Baum gepflanzt ist.