Alles rund um Aachen

100 Jahre alt ist der Grenzübergang Köpfchen, der auf Grundlage des Versailler Vertrags eingerichtet wurde. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg wurden Aachen, Eupen und Malmedy im Dezember 1918 von alliierten Truppen besetzt. 1919 regelte der Friedensvertrag von Versailles, dass die Kreise Eupen und Malmedy vom Deutschen Reich an Belgien abgetreten werden sollten. Dort, wo bislang nur eine Kreisgrenze zwischen Eupen und Aachen gelegen hatte, zwischen Nachbarstädten und -dörfern, entstand nun eine neue Grenze, während die Folgen des Krieges noch spürbar waren.

Der neue Quellenband des Aachener Stadtarchivs, der aktuell in einem Kooperationsprojekt mit dem Staatsarchiv in Eupen entstanden ist, beschreibt diesen von politischen Spannungen, sozialen Krisen, alltäglichen Problemen und pragmatischen Arrangements begleiteten Prozess in einer wissenschaftlichen Einleitung und anhand von historischen Quellen aus beiden Archiven. Die Spannbreite der Quellen reicht dabei von Anordnungen des belgischen Gouverneurs über die neuen belgischen Gebiete, über Berichte aus der Grenzfestsetzungskommission bis hin zu Weideanmeldungen von Landwirten, die ihr Vieh auf Wiesen grasen lassen wollten, die nun plötzlich nicht mehr auf dem Gebiet eines anderen Kreises, sondern in einem anderen Staat lagen.

Zum Buch: Els Herrebout, Thomas Müller, Peter Quadflieg, René Rohrkamp (Hrsg.), Zwischen Belgien und Deutschland. Quellen aus dem Stadtarchiv Aachen und dem Staatsarchiv in Eupen zum Staatswechsel Eupen-Malmedys 1919-1925, Aachen 2020 (Aus den Quellen des Stadtarchivs Aachen; Bd. 4)

Der Quellenband ist ab sofort für 25 Euro sowohl im Stadtarchiv Aachen als auch im Staatsarchiv in Eupen erhältlich.