Polizeibericht
Aachen (ots) - ´Das hätte schlimm ausgehen können´ ist die
richtige Schlussfolgerung aus einem Unfall am Montagnachmittag im
Bereich der Straßenbaustelle in der Steinbachstraße. Jedenfalls
entstand hoher Sachschaden. Beziffern kann man ihn noch nicht. Zum
Glück wurde niemand verletzt. Als Unfallursache kommt
höchstwahrscheinlich die Unachtsamkeit eines Kranfahrers in Betracht.
Nach ersten Erkenntnissen geschah der Unfall so:

Zum Be- und Entladen hatte sich der Fahrer mit seiner
Sattelzugmaschine an besagter Baustelle postiert. Der Anhänger des
Sattelzuges war mit einem Kran ausgestattet. Der sollte beim Entladen
von Steinen die Hauptrolle spielen. Jedenfalls musste der Fahrer den
Sattelzug zur besseren Handhabung ein paar Meter umsetzen, vergass
allerdings den bereits ausgefahrenen Kran, bzw. dessen Höhe. Folglich
riss er ein in einer Höhe von sechs Metern über die Straße gespanntes
Telefonkabel ab. Das Kabel diente der "fernmeldetechnichen Anbindung"
der Baustellencontainer mit dem öffentlichen Telefonnetz. Zur
Stabilisierung hing das Telefonkabel ursprünglich an einem Stahseil.
Stahlseil und Kabel waren an einer Straßenlaterne und einem massiven
Baumast befestigt. Über eine Entfernung von 150 Metern war das
Telefonkabel zu einem weiteren Baucontainer gespannt und dort mit der
öffentlichen Telefonleitung verbunden. Auch diese 150 Me-ter wurden
mit mehreren, massiven, in die Erde eingelassenen Baumasten
überbrückt. Unter "normalen Umständen" war ein Umstürzen unmöglich.

Allerdings folgte mit dem Abriss des Telefonkabels eine
Kettenreaktion. Sämtliche Masten wurden aus ihren Verankerungen
gerissen und fielen um. An den Baucontainern des benachbarten
RWTH-Rohbaus wurde ebenfalls ein Mast aus der Verankerung gerissen.
Er schnellte durch die Luft, durchbrach einen Bauzaun, riss
Beleuchtungseinrichtungen und eine Werbetafel nieder und schlug
schließlich in einen nicht besetzten Kleintransporter ein. Dessen
Heckscheiben zerbarsten; das gesamte Heck wurde eingedrückt. Der Mast
flog weiter über die Fahrbahn und zerschlug die Radabdeckung des
Anhängers. Die Straßenlaterne wurde durch den Ruck verschoben und
zerkratzt. Erst jetzt rissen Kabel und Stahlseil.

Zurück blieben Bilder wie nach einem Tsunami und insgesamt fünf
geschädigte Firmen bzw. Institutionen. Und natürlich die Erkenntnis,
dass alle mächtig "Schwein gehabt haben...."




Originaltext:         Polizei Aachen