Alles rund um Aachen

Die gemeinsam tagenden Krisenstäbe von StädteRegion und Stadt Aachen unterhalten gute Beziehung zu „Emric", dem auf Euregio-Ebene angesiedelten Kooperationsbündnis von Behörden, die für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr und Brandschutz, technische Hilfeleistung und Rettungsdienst in ihren Bereichen zuständig sind.

Aus den Niederlanden kommt über diesen Verbund vor den Ostertagen die Nachricht, dass ab dem morgigen Donnerstag, 9. April, das Heuvelland in Süd-Limburg für Tagestouristen gesperrt ist. Notwendiger Zielverkehr ist aber weiterhin erlaubt.

Aufgrund der Erfahrungen vom vergangenen Wochenende hält die Veiligheidsregio Zuid-Limburg diese Maßnahme für notwendig. So soll verhindert werden, dass große Gruppen von Menschen zusammenkommen und so womöglich dazu beitragen, dass das Corona-Virus weiter verbreitet wird. Die Maßnahme gilt zunächst bis Mittwoch, 15. April.

Betroffenes Gebiet: Die Maßnahme gilt für das Gebiet zwischen den Autobahnen A2 (bei Meerssen), A79, A76 (bei Voerendaal/Heerlen) und Eijsden, um den Tagestourismus im Heuvelland zu unterbinden. Die Schließung erfolgt täglich ab Donnerstag, 9. April, jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr. Auf der Grundlage der Auswertung des Osterwochenendes entscheidet die Veiligheidsregio Zuid-Limburg, ob eine der Maßnahme Verlängerung notwendig ist.

Zufahrtsstraßen: Der Tagestourismus wird auf den Zufahrtsstraßen zum Heuvelland kontrolliert. Dies kann an einigen Stellen zu Staus führen. Selbstverständlich bleiben die generell gültigen Corona-Maßnahmen in Kraft (siehe auch Pressemitteilung 431/20 der Stadt Aachen vom 4. April). Wer sich nicht an die gültigen Regeln hält, muss mit Strafen rechnen. Zur Überprüfung und Durchsetzung der Maßnahmen setzen die Niederlande  Polizei und Ermittlungsbeamte ein.

Geschäfte: In der Gemeinde Vaals sind die Geschäfte am Ostersonntag, 12., und am Ostermontag, 13. April, geschlossen. Am vergangenen Wochenende haben die zuständigen niederländischen Behörden dort ein hohes Besucheraufkommen – auch aus Deutschland – verzeichnet und setzen daher nun die Schließung der Geschäfte um.

Schon seit Beginn der Osterferien werden deutsche Autofahrer an der Landesgrenze zu den Niederlanden mit dem Schild „Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zuhause!" empfangen. Die niederländischen Behörden stellen heraus, dass diese Botschaft keineswegs unfreundlich gemeint, sondern der derzeitigen Lage geschuldet sei. 

In den kompletten Niederlanden gilt grundsätzlich bis zum 28. April:

  • alle Restaurants, Bars, Terrassen sind geschlossen;
  • alle Sportvereine, Fitnesscenter, Saunen, Kasinos, Vergnügungshallen und Sexeinrichtungen sind geschlossen;
  • öffentliche Orte wie Museen, Konzerthallen, Theater und Sportclubs sind geschlossen;
  • alle Veranstaltungen, für die eine Genehmigungspflicht aufgehoben wurde (diese Maßnahme gilt sogar bis zum 1. Juni) sind annulliert worden.

Darüber hinaus sind in den Niederlanden Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Menschen eineinhalb Meter voneinander entfernt sind. Viele Geschäfte haben daher beschlossen, zu schließen, und viele Märkte wurden gestrichen. Für den öffentlichen Verkehr gelten angepasste Fahrpläne.

Auch das gilt in den Niederlanden: Gruppen von mehr als zwei Personen sind nur erlaubt, wenn sie 1,5 Meter Abstand halten. Bei Nichtbeachtung kann es zu polizeilichen oder kommunalen Maßnahmen kommen: Die Geldstrafe für Erwachsene beträgt 390 Euro, die für Minderjährige 95 Euro.

Schon seit Anfang vergangener Woche gilt in der gesamten Provinz Zeeland ein Übernachtungsverbot für Touristen. Auch in einigen anderen Gegenden des Landes sind Urlauber tabu, andere Küstenregionen wiederum verzichten auf Verbote. Sie setzen auf Freiwilligkeit und auf die Vernunft der Bürger. Die Botschaft, die der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte an Touristen aus Belgien und Deutschland richtet, ist somit klar: „Bleibt zu Hause. Restez à la maison. Blijf thuis!"