Alles rund um Aachen

Menschen, die wohnungslos sind und / oder besonderen Unterstützungsbedarf in unterschiedlichen sozialen Problemlagen haben, stellt die aktuelle Corona-Krise vor große Herausforderungen. Da aufgrund des bestehenden Kontaktverbots die Essensausgabe von warmen Speisen zunehmend erschwert wird, hat sich der städtische Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration jetzt gemeinsam mit der Freien Wohlfahrtspflege entschieden, Care-Pakete an Bedürftige zu verteilen.

Foto © Stadt Aachen / Andreas Herrmann.

(v.l.n.r.) Bernhard Verholen, Vorstand des Caritas-Verbandes für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land, Dagmar Offermann, Geschäftsführerin Wabe e.V., und Rolf Frankenberger, Leiter des städtischen Fachbereichs Wohnen, Soziales und Integration, stellen die Angebote in Zeiten der Corona-Krise für wohnungslose und bedürftige Menschen vor.

Sozialdezernent Manfred Sicking betont: „Die Grundversorgung der Menschen, die auf der Straße leben, ist uns gerade in dieser Zeit besonders wichtig. Mit den Carepakten reagieren wir schnell und unbürokratisch auf Bedarfe, die sich für diese Personengruppe ergeben".

Kompetente Begleitung in lebenspraktischen Fragen

Das bisherige Angebot von warmem Essen wird ungeschmälert in den Caritaseinrichtungen Café Plattform in der Hermannstraße und Troddwar am Kaiserplatz weitergeführt. Ergänzend werden ab sofort im Café Plattform und im Second-Hand-Kaufhaus der WABe in der Kleinkölnstraße Essenspakete ausgegeben, die haltbare Lebensmittel enthalten und bedürftigen Menschen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Dabei stehe nicht allein die Essensversorgung im Vordergrund, erläuterte Bernhard Verholen, Sprecher der AG Wohlfahrtspflege, und erklärte: „Wohnungslosen Menschen mangelt es derzeit nicht an materieller Versorgung, sondern an Ansprache für individuelle Problemlagen. Der Mehrwert unserer Angebote ist in erster Linie nicht das angebotene Essen, sondern die kompetente Begleitung in lebenspraktischen Fragen."

Interner Krisenstab

Täglich kommunizieren die Träger des Hilfesystems für wohnungslose Menschen zurzeit in einem internen Krisenstab, um die Versorgung der Betroffenen zu garantieren und um auf die sich ständig ändernden Situation zu reagieren. Dabei besteht ein direkte Kontakt zum Fachbereich Wohnen, Soziale und Integration der Stadt Aachen. Durch dieses Netzwerk konnte zum Beispiel der Wegfall der Essensausgabe der Franziska-Schervier-Stube innerhalb eines Tages durch eine Ausgabe über das Café Plattform kompensiert werden. Auch das Angebot der Aachener Tafel mit der Auslieferung an registrierte Kunden wurde zwischenzeitlich wieder aufgenommen.

Rolf Frankenberger, Leiter des städtischen Fachbereichs Wohnen, Soziales und Integration, ist begeistert über das Engagement der Aachener und Aachenerinnen. „Es ist wirklich fantastisch, welcher Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten in dieser Stadt besteht. Die Grundversorgung für die Menschen, die auf Aachens Straßen leben, ist gesichert." Dennoch appelliert er an alle Bürgerinnen und Bürger: „Bleiben Sie wachsam und melden Sie sich, wenn Sie einen entsprechenden Bedarf sehen."

Hilfsangebote und Kontaktadressen

Wer dringende und wichtige Versorgungslücken feststellt, kann sich jederzeit unter der Telefonnummer 0241-21619 an das Netzwerk der Träger der freien Wohlfahrtspflege wenden. Menschen, die selbst einen sozialen Unterstützungsbedarf haben und Hilfe benötigen, können sich auch unter der Telefonnummer 0241-432 56056 beim Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration melden. Eine Übersicht der verschiedenen Hilfsangebote und Kontaktadressen gibt es demnächst im Internet unter

www.aachen.de/GemeinsamHelfen.