Alles rund um Aachen

Vorhang auf: Die Stadt lenkt den Scheinwerfer auf den Theaterplatz! Den Auftakt für die vielen Aktionen und Veränderungen, die am pulsierenden Platz mitten in der City anstehen, macht das Theater Aachen selbst. Ein großes Portal empfängt Besucher von nun an auf dem Vorplatz. Die Botschaft: Durchgehen, neue Perspektiven einnehmen und die vielen Türen, die sich in den kommenden Wochen und Monaten auftun, zu nutzen, um über die Zukunft des Theaterplatzes ins Gespräch zu kommen.    

Gemeinsam mit Bürgern und Politikern

Die beiden städtischen Beigeordneten Susanne Schwier (Bildung, Kultur, Schule, Jugend und Sport) und Frauke Burgdorff (Planung, Bau und Mobilität) sowie der Generalintendant des Theaters Aachen, Michael Schmitz-Aufterbeck, begrüßten am Mittwochnachmittag (11.12.) bei der offiziellen „Eröffnung" des weithin sichtbaren Portals unter anderem zahlreiche Ratspolitikerinnen und -politiker sowie weitere Schaulustige und Interessierte auf dem Theaterplatz.

„Das Portal gibt einen ersten greifbaren Impuls, um schon in der Adventszeit über einen neuen Theaterplatz nachzudenken", sagte Kulturdezernentin Susanne Schwier und wies zugleich auf die stattlichen Ausmaße des Bauwerks hin: „Es ist stolze fünf Meter hoch und neun Meter breit – also ein echter Blickfang und ein klarer Hinweis auf die Größe des Projekts, das wir hier angehen!" Man wolle mit dem Portal, das unter anderem Motive der berühmten Mailänder Scala zeigt, ein erstes Zeichen setzen, ergänzte Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck.

„Der Theaterplatz hat enorm viel Potenzial. Und ich freue mich total darüber, dass das Theater aber auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt in die Neugestaltung mit einbezogen werden. Ich bin mir sicher, dass der Platz in den nächsten Jahren durch eine Umgestaltung extrem an Aufenthaltsqualität gewinnt und das Theater damit wieder stärker ins Zentrum der Stadt rückt. Wenn demnächst die Verkehrsführung einseitig verlaufen wird, dann können Elisenbrunnen und das Theater wieder als ein Ensemble begriffen werden, so wie es zur Entstehungszeit auch gedacht war."

Poppig bunte Fußstapfen auf dem Vorplatzpflaster weisen den Weg durch das Portal und symbolisieren zusätzlich die Verbindung zwischen historischer Altstadt und Theater. Zur Untermalung der Eröffnungsfeier servierten Mitglieder des Sinfonieorchesters einige musikalische Beiträge. Zudem lädt in den kommenden Wochen ein kleiner Glühweinstand – mit freundlicher Hilfe des „LastExit" aufgebaut –  alle dazu ein, sich auf dem Theatervorplatz zu treffen. Das Theaterportal bleibt bis Ende Januar stehen.

Den Theaterplatz im Vier-Jahreszeiten-Rhythmus erleben
Die „Intervention" des Theaters stellt aber „nur" den Auftakt für viele weitere Aktionen und Veränderungen auf dem Theaterplatz dar. Im Frühjahr 2020 geht es weiter. „Ab dann machen wir den Theaterplatz zum Reallabor", freut sich Frauke Burgdorff, städtische Beigeordnete für Planung, Bau und Mobilität, auf die spannende Zeit.  

Doch was genau heißt das eigentlich? „Wir stellen uns einen Vier-Jahreszeiten-Rhythmus vor – mit Schwerpunkten und Aktionen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter", erläutert Burgdorff. Zum Start geht damit auch eine geänderte Verkehrsführung einher. Im Rahmen der Woche der Mobilität im September 2019 wurde der Theaterplatz stadteinwärts bereits temporär für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Das Experiment erwies sich als großer Erfolg. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten die neuen Möglichkeiten und flanierten über den autofreien Teilplatz oder legten in einem der vielen aufgestellten Liegestühle im Schatten des Theaters eine Pause ein. Gastronomen bespielten die Fläche ebenso wie Geschäftsleute und mehrere Initiativen. Auch die Stadt Aachen lud zu zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen vor Ort ein. 

Sperrung zur „Woche der Mobilität 2019" kam sehr gut an
„Das Experiment im September kam bei den Menschen sehr gut an. Für unsere Fachleute war es zugleich äußerst spannend, die neuen Verkehrsströme zu beobachten und zu analysieren. Die große Frage vorab lautete natürlich: Kommt es durch die Wegnahme der Spuren auf der Nordseite des Platzes zu größeren Staus oder anderweitigen Verkehrsbeeinträchtigungen? Die Antwortet nach den ersten Erfahrungen lautet: nein. Vielmehr gewinnt die Stadt hier durch die geänderte Verkehrsführung etwas hinzu – nämlich einen Ort im Herzen der City mit hoher Aufenthaltsqualität." Diese ersten Erkenntnisse aus 2019 möchten Burgdorff und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit weiteren Analysen und Erhebungen 2020 bereichern – im „Reallabor" Theaterplatz und im Rahmen zahlreicher Aktionen gemeinsam mit Aachens Bürgerinnen und Bürgern.  

Denn nicht allein die Experten sind gefragt, jede(r) ist dazu eingeladen mitzumachen. „Der Theaterplatz gehört den Aachenerinnen und Aachenern. Wir freuen uns auf den Austausch, wollen erfahren, was Menschen sich dort wünschen, was sie aktuell womöglich stört. Wir haben bereits eine Menge Ideen in der Schublade liegen, die hoffentlich zahlreiche Bürger neugierig macht und über die die wir dann ins Gespräch kommen", sagt die Planungsdezernentin.  

Miteinander ins Gespräch kommen
Der Ansatz der Verwaltung am Theaterplatz ist neu: „Wir gehen bewusst ergebnisoffen in den Prozess", betont Frauke Burgdorff. So würden nicht wie üblich in einem ersten Schritt Pläne erstellt, die einen (möglichen) umgestalteten Platz zeigen und über den Politik und Bürger dann in klassischen Beteiligungs- und Entscheidungsverfahren abstimmen können. „Beim Reallabor Theaterplatz ist wirklich jeder willkommen, mit uns ins Gespräch zu kommen und sich einzubringen."

Dies wird unter anderem in der „PlanBar" der Stadt Aachen möglich sein. Direkt am Theaterplatz gelegen, wird sie zentrale Anlaufstelle, Veranstaltungsort, Infopunkt für alle möglichen „Planspiele".

Ein weiterer Baustein, um Menschen mit auf die Reise zu ihrem neuen Theaterplatz zu nehmen, wird auch ein Fotowettbewerb zum Thema sein. Diesen bereitet die Stadt derzeit vor und wird dazu in Kürze weitere Infos liefern. Burgdorff: „Ich finde es unglaublich aufregend, was wir schon bis jetzt in so kurzer Zeit auf den Weg gebracht haben - gemeinsam mit der Politik, die uns dabei unterstützt, neue Pfade einzuschlagen." Doch die wirkliche Arbeit stehe nun erst an. Die beiden Dezernentinnen und der Generalintendant freuen sich auf rege Beteiligung und sprechen eine Einladung aus: „Wir sehen uns hoffentlich 2020 im Reallabor Theaterplatz!"