Alsdorf

Alsdorf. Ehrenamt hat viele Gesichter. Ob im Verein oder bei der Feuerwehr, in der Nachbarschaftshilfe oder der Kleiderkammer: Möglichkeiten, seine Zeit und Tatkraft für die Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen, gibt es reichlich in einer Kommune. Und die werden genutzt, auch in Alsdorf. Dort fand jetzt im Kultur- und Bildungszentrum ein Abend statt, um die zu feiern und zu informieren, für die das Ehrenamt eine echte Herzenssache ist.

Gut 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, um zu erfahren, welche Möglichkeiten es in Alsdorf gibt, sich ehrenamtlich einzubringen. Fördermöglichkeiten, um den Einsatz auch finanziell zu unterfüttern, wurden eingangs von Andrea Drossard vom Amt für Mobilität, Klimaschutz und Regionalentwicklung in der Städteregion Aachen vorgestellt. Im Rahmen des Projekts „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen" unterstützt das Land auf vielfältige Weise Projektideen und konkrete Realisierungen. „Niedrigschwellig und ganz unbürokratisch", wie Drossard unterstrich. „Hier werden den Vereinen ganz bewusst keine großen Hürden vor die Brust gestellt." 1.000 Projekte können unter dem Titel „Heimat-Scheck" beispielsweise landesweit mit je 2.000 Euro bedacht werden. Auch für größere Realisierungen gibt es Förderprogramme. Insgesamt will das Land bis 2022 satte 150 Millionen Euro in den Fördertopf packen und ausschütten.

Unter dem Dach des Vereins Alsdorfer Beratungs-, Bildungs- und Begleitungsangebote (ABBBA) hat auch das Freiwilligenzentrum der Caritas einen Platz, das Johannes Burggraef beim Ehrenamtsabend vorstellte. Seine Einschätzung: „Das Ehrenamt bildet den Kern unserer Gesellschaft und leistet einen fundamentalen Beitrag zur Lebensqualität." Mehr als 40 Prozent der über 14-Jährigen seien hierzulande in einer Form ehrenamtlich tätig. Auch wenn die Zahl der Vereinsmitglieder insgesamt rückläufig sei, sei die Bereitschaft zum Einsatz nach wie vor hoch. „Ehrenamtliches Engagement findet aber heute häufiger in der Nachbarschaft statt oder in der Flüchtlingshilfe."

In einer Podiumsdiskussion stellten sich Bürgermeister Alfred Sonders, die Vorsitzende des Stadtsportverbandes Alsdorf, Claudia Valdix, Yannik Hagen (Jugendvorstandsvorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Alsdorf-Hoengen), Hans Peters (Kommandant der Prinzengarde) und Brigitte Hinkelmann vom „Deutschen Roten Kleiderladen" den Fragen von Moderator Frederik Rybacki . „Ehrenamt ist das Rückgrat einer Stadt – und wir werden in Alsdorf alles in unserer Macht stehende tun, um das Ehrenamt zu unterstützen", versprach Sonders. Für das Engagement wirbt künftig ein neues Plakat, das ebenfalls vorgestellt wurde. Sein passender Titel: „Ehrenamt – Einsatz für Sie, für uns, für alle". Sonders: „Wir wollen zeigen, wie toll es ist, sich für die Gemeinschaft einzusetzen!" Ermöglicht wurde die Plakataktion durch finanzielle Unterstützung des Unternehmens Innogy.

Das Familienpatenprojekt, das der Sozialdienst katholischer Frauen seit 2011 anbietet, wurde an dem Abend von Rita Versin vorgestellt. „Wer sich bei uns zum Beispiel als Pate für eine Flüchtlingsfamilie engagiert, leistet einen Beitrag zur Integration, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann!" Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Auftritten der Instrumentalisten der Musikschule Alsdorf, des Städtischen Chors Alsdorf sowie der KG Prinzengarde.