Alles rund um Aachen

Nein, der designierte Träger des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen 2020 ist kein „Schwadlapp", das bleibt festzuhalten. Er ist ein eher stiller Öcher, kein Bühnenkünstler, kein Mann fürs Rampenlicht – und doch ein großartiger Botschafter für die Sprache der Heimat. Weltweit.

Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann

Freuen sich mit Markus Dederichs, dem designierten Preisträger 2020, auf die Verleihung des „Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen" am 6.Januar: Oberbürgermeister Marcel Philipp (rechts), Vereinsvorsitzender Ägid Lennartz (links) und die Schar der Gratulanten am 11. September bei der Bekanntgabe im Weißen Saal des Rathauses.

 

„Saukäs!" Das hat Markus Dederichs vermutlich am heutigen Abend (11. September)  im Weißen Saal des Rathauses gedacht, als sein Name aufgerufen wurde. Ganz ehrlich, damit hatte der 30-jährige Öcher, der seiner geliebten Heimatsprache seit 2016 auf Facebook eine Seite widmet, niemals gerechnet. Gerne war er der Einladung des Thouet-Mundartpreis-Vorsitzenden Ägid Lennartz gefolgt, um in einem Kurzvortrag dem geneigten Öcher Publikum das Projekt, das mittlerweile auch einen stattlichen Instagram-, einen Twitter-Auftritt und eine eigene Homepage (www.oecherwoerter.de) hat, vorzustellen.

Dass diese Einladung zum Vortrag nur der Vorwand war, um ihn dann direkt für den großen Öcher Festabend, für die Mundartpreis-Verleihung am 6. Januar 2020 als Hauptfigur zu nominieren, oes noch!, damit war nicht zu rechnen.

„Ich bin platt, fühle mich sehr geehrt und freue mich auf den Dreikönigstag", sagte Markus Dederichs dann nach einiger Zeit und strahlte in die Runde.

Die Öcher Eigenarten leuchten auf

„Lesens- und sehenswert ist das, was Markus Dederichs mit seinen Mitstreitern als moderner Botschafter für das Öcher Platt leistet", sagte Oberbürgermeister Philipp. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht der in Köln lebende Marketing- und Medienwissenschaftler Öcher Wörter in Postkarten-Optik, beschreibt auf diese Weise kurz und prägnant Öcher Eigenarten.

Auf Facebook folgen ihm 24.000 Nutzer, auf Instagram  rund 4500, auch der Twitter-Kanal boomt. Kreiert haben Markus Dederichs und seine Mitstreiter Thomas Güldenpfennig und Simon Gerads diesen ganz besonderen Auftritt mit Aachen-Motiven – alles geht Hand in Hand, Ton in Ton – „wa?!"

Ägid Lennartz brachte es so auf den Punkt: „In diesem Jahr zeichnen wir jemanden aus, der das Öcher Platt nicht auf die Bühne bringt, der keine Gedichte schreibt oder Vorträge hält. Diesmal zeigen wir mit unserem Preisträger eine andere, ausgesprochen zeitgemäße Variante, unsere Heimatsprache zu fördern und sie in die Welt zu tragen." Was Oberbürgermeister wie Preisjury beeindruckt, ist die Resonanz, die die „Öcher Wörter" im Netz erfahren. Menschen aus aller Welt, die eine – zumeist emotionale - Beziehung zu Aachen haben, liken und kommentieren die Botschaften von Markus Dederichs. „So bleibt die Sprache lebendig und die Beziehung zu Aachen tief und eng", so Lennartz.

Mitreißende Veranstaltung in Planung

Er betonte abschließend, dass der Verein „Thouet-Mundartpreis der Stadt Aachen" „ab sofort Vollgas geben wird, um am Dreikönigstag wieder eine würdige und mitreißende Veranstaltung auf die Bühne im Krönungssaal zu bringen. Den  passenden Preisträger haben wir ja jetzt."