Polizeibericht

Stolberg / Aachen (ots) Und es gibt ihn oder sie doch: Ehrliche Finder. Ein Kunde eines Supermarktes in Stolberg-Mausbach hat auf dem Parkplatz 500 Euro gefunden und das Geld im Markt abgegeben. Der Verlierer hat zwischenzeitlich sein Geld zurück. Die Geschichte dahinter ist schön. Freitagnachmittag, Parkplatz des Supermarktes, 16 Uhr. Ein Mann aus Breinig ruft bei der Polizei-Leitstelle an und teilt dem Beamten C. zerknirscht mit, dass er vermutlich auf dem Parkplatz in Mausbach 500 Euro verloren hat. Die Scheine waren zusammengerollt und mit einem roten Gummi umwickelt.

Das Geld muss ihm auf dem Parkplatz aus der Hosentasche gefallen sein. Verzweifelt habe er das Gelände abgesucht, aber kein Geld mehr gefunden. Wenig hoffnungsvoll fragte er am Telefon den Beamten, ob sich zufällig ein Finder gemeldet habe. Das war nicht der Fall sagte ihm daraufhin Kollege C. Auch wenn wenig Aussicht auf Erfolg bestand, notierte Kollege C. den Namen und die Telefonnummer des Verlierers auf einem Schmierzettel. "Man weiß ja nie", sagte er sich.

Bis zum Schichtende meldete sich aber kein Finder. Folglich landete der Zettel geknuddelt im Datenmüllsack. Einen Tag später, also am Samstag, die nächste Schicht des Kollegen C. Dabei erhält er einen Anruf aus jenem Supermarkt in Mausbach. Ein Mitarbeiter des Marktes teilt mit, dass soeben ein ehrlicher Finder 500 Euro abgegeben habe. Man wisse aber nicht, wer das erkleckliche Sümmchen verloren habe.

"Ich weiß es aber", so Kollege C. Zur Sicherheit ließ er sich den Zustand des Geldes beschreiben: zusammengerollt, rotes Gummiband drum. Es passte. Schnell zum Datenmüll, mit den Armen tief im Sack gekramt und schon war er da: der Schmierzettel mit Namen und Telefonnummer des Verlierers. Ordnung ist halt das halbe Leben.

Der Verlierer zeigte sich dann doch überrascht als Kollege C. anrief und den Fund des Geldes mitteilte. Die Nachricht erfreute ihn nicht nur; sie passte auch deshalb, weil er gerade in den geplanten Urlaub aufbrechen wollte. Trotz eines bis dahin um 500 Euro gekürzten Budgets. Mit der Fahrt über den Supermarkt in Mausbach und dem Empfang der 500 Euro konnte er nun die Urlaubskasse wieder auffüllen.

Es ist uns nicht überliefert, wie es weiter ausgegangen ist. Ob der Finder irgendwie Finderlohn bekommen hat oder die ehrliche Haut aus dem Supermarkt, der die Polizei rief. Bestimmt gab´s ein dickes Dankeschön. Auch die Kontaktdaten haben wir nicht. Die sind im Datenmüll...da müssten wir tief kramen.