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Nachdem bei neuen Auswertungen von Luftbildern aus dem 2. Weltkrieg auf dem Schulgelände der Katholischen Grundschule Hanbruch zwei so genannte Verdachtspunkte gefunden wurden, wurden heute (Montag, 26. August) auf dem Schulgelände Erkundungsbohrungen und -ausschachtungen gemacht, um fest zu stellen, ob sich im Untergrund nur Metallteile oder tatsächlich Bomben befinden. Insgesamt 37 Löcher an zwei Stellen des Schulgeländes wurden mit flexiblen Bohrern gebohrt, die bis zu einer Tiefe von rund sieben Metern versenkt werden können. In die Bohrlöcher werden dann Kunststoffrohre eingebracht, durch die eine Sonde in die Tiefe geschoben wird, um mit elektromagnetischen Signalen nach Metall zu suchen.

An beiden Stellen wurde tatsächlich Metall im Boden detektiert. In diesem Fall muss schließlich die Stelle vorsichtig ausgebaggert werden. Am ersten Punkt fanden sich nach rund eineinhalb Metern aber nur Metallschrott und ein Kabelbündel, das nicht auf Plänen verzeichnet war.

Erleichterung: Die Bombe wurde sofort geborgen

An der zweiten Verdachtsstelle wurde jedoch eine Phosphorbombe in rund zweieinhalb Metern Tiefe gefunden. Trotzdem gab es bei allen Beteiligten – städtische Bauverwaltung, städtisches Gebäudemanagement und die Spezialfirma Röhll, die im Auftrag der Bezirksregierung die die Bohrungen und Ausschachtungen vorgenommen hat – Erleichterung: Denn die Bombe konnte sofort geborgen werden und musste nicht vor Ort entschärft werden. Phosphorbomben sollten aufschlagen, das weiße Phosphor in der ersten Kammer sich entzünden und eine Brennflüssigkeit im hinteren Teil der Bombe in Brand setzen. Ziel war das Gebäude in Brand gerieten. Allerdings war in diesen Bomben kein Sprengstoff. Deshalb konnte die Bombe, von der ungefähr das hintere Drittel fehlte, in dem sich die Brennflüssigkeit befand, auch sehr unproblematisch sofort von der Spezialfirma geborgen werden, obwohl sich noch das Phosphor in der Bombe befand und auch der Zünder noch intakt war. Die Firma Röhll hat unmittelbar den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung informiert, der eine Abholung des Kampfmittels noch am Nachmittag organisiert hat. Die Bombe wird zum Munitionszerlegebetrieb Hünxe gebracht und dort fachmännisch beseitigt.

„Keine Evakuierung nötig"

Andreas Jörissen, Teamleiter bei der Bauverwaltung der Stadt und unter anderem für Kampfmittelbeseitigung zuständig, ist froh: „Da die Bombe nicht hier vor Ort entschärft werden muss, müssen wir auch nicht evakuieren." Sehr zufrieden ist Jörissen auch darüber, dass die Spezialfirma gleich mit zwei Bohreinheiten angerückt ist, um die Arbeiten zu beschleunigen. Auch Wilfried Sterck, Teamleiter Projektmanagement beim Gebäudemanagement der Stadt, atmet auf: „Wir richten nun den Schulhof in den nächsten Tagen wieder so weit her, dass am kommenden Montag auch hier die Schule wieder starten kann. Und wir können mit dem Bau der Versammlungsstätte weiter machen." Denn im Zuge eines neuen Anbaus an das alte Schulgebäude in Hanbruch wurden die Verdachtspunkte auf den Luftbildern entdeckt und es war am 14. August zu einem Baustopp gekommen. Auch war der Schulstart von Mittwoch, 28. August, auf nächsten Montag verschoben worden.

Das Gebäudemanagement hält am Termin Montag, 2. September, für den Schulstart in Hanbruch fest, da man die Zeit für die Instandsetzung des Schulgeländes benötigt. Bis dahin werden Kinder, für die die Eltern keine andere Betreuungsmöglichkeit finden, in der OT Talstraße vom Team der Offenen Ganztagsschule Hanbruch zwischen 8 und 16 Uhr betreut.

Die Kosten für die Spezialfirma, den Abtransport und die Vernichtung des Kampfmittels übernimmt die Bezirksregierung. Die Kosten für die Herrichtung des Schulhofs trägt die Stadt Aachen.