Alles rund um Aachen

Eschweiler (ots) - Ein vierjähriger Junge hatte sich am
Mittwochnachmittag in Eschweiler auf die Socken gemacht und war
alleine durch die Stadt spaziert. Eine aufmerksame Fußgängerin hatte
die Polizei alarmiert, als sie den Jungen vor Kälte zitternd, alleine
an einer Bushaltestelle stehen sah.

Die Polizisten trafen auf einen verängstigten und skeptischen
Steppke, der einen viel zu großen Winterpullover trug und bei dem der
rechte Fuß im linken und der linke im rechten Winterstiefel steckte.
Ein Aufwärmen im Streifenwagen lehnte der kleine Mann, der gegenüber
den Polizisten eh wenig gesprächig war, entschlossen ab.
So bekamen die Beamten nichts heraus, was auf die Herkunft des
Jungen schließen konnte. Als vermisst galt er auch nicht. Gemeinsam
mit dem Ordnungsamt fuhr man zum nahe gelegenen Kindergarten, weil
man dachte, vielleicht ist der Junge irgendwo in der Nähe ausgebüxt
und man hat es noch nicht gemerkt. Doch Fehlanzeige. Im Kindergarten
passierte dann aufgrund der Aufregung noch ein kleines Malheur, ein
kleiner Unfall....Die Kindergärtnerinnen übernahmen die
Erstversorgung inklusive Ersatzhose.

Noch während der "Fahndung" nach Angehörigen meldete sich der
Onkel des Kleinen, der im Übrigen langsam zutraulicher wurde. Der
übernahm den Vierjährigen und erzählte den Beamten, was wohl passiert
war. Demnach zieht die Familie des kleinen Flüchtlings um. Fernab des
Umzugstrubels hatte man ihn zum Onkel gebracht. Der jedoch,
nachmittags erschöpft vom Tagwerk, hatte sich auf die Couch gelegt
und ein Nickerchen gemacht. Dem Kleinen war´s offenbar zu langweilig.
Er zog sich an, verwechselte Pullover und Schuhe, und machte sich
wohl eher ziellos auf den Weg...

Ende gut - alles gut.




Originaltext: Polizei Aachen