Alles rund um Aachen

Kampagne zur Personalgewinnung und -bindung der Stadt Aachen macht sich bezahlt

Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die immer schneller fortschreitende Digitalisierung stellen Kommunen als Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Deshalb hat die Stadt Aachen vor etwas mehr als einem Jahr ein umfangreiches Programm zur nachhaltigen Personalgewinnung und -bindung entwickelt; rund 200 Einzelmaßnahmen und Projekte umfasst diese Strategie. Am Donnerstag, 4. Juli, wurden der aktuelle Stand und eine erstes positives Fazit im Personal- und Verwaltungsausschuss vorgestellt.

Frakionsübergreifendes Lob für das umgesetzte Konzept

Die groß angelegte Werbekampagne für das Karriereportal und die Stadt Aachen als Arbeitgeberin hat sich bezahlt gemacht: Im Bereich der Gesamtverwaltung konnten die Stellenvakanzen trotz zunehmender Altersfluktuation und über 100 Stellenneueinrichtungen von 10 Prozent auf 7 Prozent reduziert werden. Diese positive Tendenz ist auch dem neuen Karriereportal zu verdanken, das unter anderem mittels großflächiger Plakate, in Kinospots und über den Karrierebus beworben wurde, der immer noch auf verschiedenen Linienwegen im Stadtgebiet unterwegs ist.

Dass die Stadt Aachen als potentielle Arbeitgeberin wahrgenommen wird zeigt auch die Entwicklung der externen Bewerbungseingänge. Während im Jahr 2016 noch 1250 externe Bewerbungen zu verzeichnen waren, konnte diese Zahl im letzten Jahr mit rund 3000 Bewerbungseingängen mehr als verdoppelt werden.

Allein in 2018 konnte die Stadt daher rund 70 Prozent aller Stellen mit externen Bewerberinnen und Bewerbern besetzen. Auch im Bereich der eingehenden Initiativbewerbungen sei mit aktuell rund 30 Bewerbungseingängen pro Monat ein mehr als positiver Trend zu verzeichnen, berichteten Carina Begaß, Jennifer Buchem und Michael Carl aus dem Fachbereich Personal und Organisation im Ausschuss.

Die Stadt Aachen als attraktive Arbeitgeberin

Durch moderne Messeauftritte, Kooperationen mit Aachener Start-Ups, die zunehmende Nutzung sozialer Medien und unkonventionelle Aktionen wie ein Poetry-Slam über die Stadt Aachen konnte sich die Stadt innerhalb des letzten Jahres als attraktive und interessante Arbeitgeberin auf dem Markt positionieren und das Image des öffentlichen Dienstes aufwerten.

Im Rahmen zielgruppenspezifischer Personalmarketingaktivitäten, wurden vor allem Studierende und Absolventinnen und Absolventen sowie Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen. Durch Maßnahmen wie die Unterstützung bei der Wohnungssuche oder die Verringerung der ausbildungsbedingten Fahrtzeiten durch die Verlagerung des FHöV-Standorts nach Aachen konnten die gesamtstädtischen Ausbildungskapazitäten in den letzten drei Jahren mit einer Zunahme von 57 Prozent um mehr als die Hälfte gesteigert werden. Auch im Bereich der Feuerwehr wurde durch das Angebot eines zweiten Grundausbildungslehrgangs eine Steigerung der Ausbildungskapazitäten erreicht.

Neben diesen zielgruppenspezifischen Aktivitäten liegt der Fokus der städtischen Personalmarketingaktivitäten in diesem Jahr jedoch vor allem auf dem Bereich der berufsgruppenspezifischen Personalgewinnung. Im Mittelpunkt stehen hier die Bereiche Ordnungs- und Sicherheitsdienst, Feuerwehr, Kita/OGS sowie die Fachangestellten für Bäderbetriebe. Im kommenden Jahr soll die crossmediale Karrierekampagne, die den Fokus neben Foto- und Videoaufnahmen auf den Bereich der sozialen Medien legt, auch auf die Berufsgruppe der Ingenieurinnen und Ingenieure ausgeweitet werden.

Erweiterung des Weiterbildungsangebotes

Da die langfristige Bindung von Personal mindestens ebenso wichtig ist wie die vorangegangene Gewinnung geeigneter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wurde auch für die rund 5300 Mitarbeitenden der Stadt Aachen im vergangenen Jahr ein großes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Hierzu zählen unter anderem die Begleitung der Mitarbeitenden im digitalen Veränderungsprozess durch entsprechende Fortbildungsangebote, aber auch das unmittelbare „erlebbar machen" der Chancen der Digitalisierung durch die Einführung der  mobilen Arbeit. Dieses Angebot der ortsungebundenen Arbeit wird heute tausendfach von den Mitarbeitenden genutzt.

Großflächig fortgesetzt werden auch die bereits im letzten Jahr eingeführten Schulungen im Bereich der Gewaltprävention. Hierbei werden Mitarbeitenden Techniken vermittelt, um in Konfrontation mit physischen und psychischen Gewaltmomenten im Alltag deeskalierend wirken zu können und mit diesen professionell umzugehen.

Den Schwung der positiven Entwicklung mitnehmen

Ein weiterer Baustein der Personalbindung ist die gesamtstädtische Entfristungsoffensive, mit der vielen bis dato befristetet Beschäftigten eine langfristige Perspektive bei der Stadt eröffnet werden konnte. Die Zahl von Abgängen wird damit deutlich vermindert und das Bindungsgefühl an die Arbeitgeberin Stadt Aachen erhöht.

Personal- und Organisationsdezernent Dr. Markus Kremer zieht ein positives Fazit: „Unsere Marketingaktivitäten kommen gut an, die Bewerberzahlen schießen nach oben. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen, um unsere Arbeitgebermarke dauerhaft erfolgreich am Markt zu positionieren. Denn nur mit ausreichendem und gutem Personal können wir unsere Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger auf hohem Niveau erbringen."