Alles rund um Aachen
Der Sparda-Kunstpreis NRW geht im Jahr 2014 an den Düsseldorfer Künstler Hans Peter Feldmann. Seine Stahl-Skulptur, die scherenschnittartig zwei sich beschnüffelnde Hunde darstellt und eine Gesamthöhe von über zwei Metern hat, soll zukünftig ihren Platz auf der vorderen Dachkante des Ludwig Forums für Internationale Kunst finden. In seiner aktuellen Sitzung hat jetzt der städtische Kulturausschuss über diese Schenkung der Stiftung der Sparda-Bank West beraten und dem Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 13. März empfohlen, die Schenkung des Kunstwerks ,,mit großem Dank" entgegenzunehmen. Bei einer positiven Entscheidung des Rates wird die Stiftung die Skulptur von Hans Peter Feldmann im Rahmen des Karlsjahrs 2014 feierlich der Stadt übergeben.

 

Der Sparda-Kunstpreis NRW wendet sich an Künstler, die mit ihren Skulpturen dem öffentlichen Raum ein eigenständiges Profil geben wollen. Der Wettbewerb ist mit 100 000 Euro dotiert und wird jährlich in einer Stadt im Wirkungsbereich der Stiftung ausgeschrieben. Das Siegerkunstwerk geht als Geschenk an die Kommune. ,,Dass die Stadt Aachen für unseren Wettbewerb diesen prominenten Standort zur Verfügung gestellt hat, hat uns sehr gefreut und wir danken den Verantwortlichen dafür. Wir hoffen, dass wir durch den Sparda-Kunstpreis NRW einen aktiven Beitrag zur vielfältigen und lebendigen Kunstlandschaft in Aachen leisten können", sagt Jürgen Thurau, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West. Der Sparda-Kunstpreis NRW wurde seit 2005 bereits in Düsseldorf, Dortmund, Wuppertal, Grevenbroich, Essen, Hagen, Paderborn und Köln durchgeführt. Die Realisierung der Arbeiten in Paderborn und Köln sind zurzeit in Planung. - Zur Jury des Sparda-Kunstpreises NRW Jury gehörten unter anderem Kulturdezernent Wolfgang Rombey,  Dr. Brigitte Franzen, die Direktorin des Aachener Ludwig Forums, sowie die Kulturausschussvorsitzende  Dr. Margrethe Schmeer.

 

,,Wir freuen uns sehr, dass Aachen den Sparda-Kunstpreis NRW 2014 verliehen bekommt, denn dieser bereichert die öffentliche Kunst und den Stadtraum gleichermaßen. Insbesondere bedanke ich mich bei der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West für die Durchführung eines Künstlerwettbewerbs, an dem die Gremien der Stadt maßgeblich beteiligt wurden. Mein Dezernat sowie Vertreter der Denkmalpflege und des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen waren partnerschaftlich von Beginn an beteiligt", erläutert Wolfgang Rombey, Dezernent für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport der Stadt Aachen.

 

Feldmanns Skulptur stellt scherenschnittartig zwei sich beschnüffelnde Hunde dar. Diese sehr eingängige, alltägliche Szene begründet Feldmann folgendermaßen: ,,Bei der Frage, warum manche Leute nicht ins Museum gehen, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es einerseits schlicht Unwissenheit ist, über das, was es dort zu sehen und zu erleben gibt. Andererseits gibt es eine gewisse Scheu, sich auf Dinge einzulassen, von denen man glaubt, sie nicht zu wissen und zu verstehen. Jeder kennt nun das Bild von Hunden, die sich vorsichtig beschnüffeln und nach einer Weile entscheiden, ob sie sich näher kennen lernen wollen oder nicht. Es kann vielleicht für den Museumsmuffel ein Hinweis, eine Aufforderung sein, die Angelegenheit mit dem Museum erst einmal ein wenig zu ,beschnüffeln' und dann zu entscheiden, ob man sich zum Museum hingezogen fühlt oder nicht. Man sollte sich ganz auf seine natürliche Neugier und emotionale Offenheit berufen, ein bisschen so, wie es auch Hunde tun."

 

Die Jury ist überzeugt von der einfachen Zeichenhaftigkeit und zugleich verhaltenen Provokation des Werkes. Dieses Bild ist nicht nur humorvoll und gut kommunizierbar, sondern zugleich auch subversiv. Die ironische Monumentalisierung des Werkes durch den erhöhten Standort auf dem Dach wird konterkariert durch die antiheroische und durchaus banale Szene. Gerade in Zusammenhang mit dem Museumsgebäude bekommt der Entwurf eine besondere Bedeutung. Was tun Hunde auf einem Museumsdach? Die Szene schafft eine starke Irritation, die sich jedoch bald auflöst. Sie wird damit zur Metapher für unvoreingenommene Annäherung und Begrüßung ganz allgemein und steht als Zeichen für  das Verhältnis von Betrachter und Kunst.

 

Originaltext: Stadt Aachen/ Fachbereich Presse und Marketing