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Am Montag, 15. April, beginnen die Brückenbauarbeiten an der Erzbergerallee. Die im 2. Weltkrieg zerstörte und in den 1950er Jahren, auf alten Widerlagern wieder aufgebaute Brücke ist stark sanierungsbedürftig. Bei einem Variantenverglich wurde festgestellt, dass der Erhalt des Bauwerks nicht wirtschaftlich ist. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus des Bauwerks betrachtet. Der Brückenneubau hat angepasste Stützweiten und wird dadurch wesentlich günstiger als andere untersuchte Varianten. Ein weiterer Vorteil liegt im planerischen Bereich, da die zum Teil unklare Bestandssituation nun nur noch nebensächlich berücksichtigt werden muss. Nach Ostern wird die Brücke nun abgerissen und in den kommenden neun Monaten neu gebaut.

Fußweg für die Ostertage erhalten

Mit Beginn der Vollsperrung beginnen die vorbereitenden Arbeiten. Die Fahrbahn der Brücke wird abgefräst und unterhalb der Brücke der Naturstein abgenommen. Die notwendigen Umleitungen werden eingerichtet.

Die Vollsperrung gilt dabei sowohl für den Fuß- und Fahrrad- als auch für den KFZ-Verkehr. „Wir wollen dennoch einen Fußweg auf der Erzbergerallee für die Ostertage zur Herz-Jesu-Kirche ermöglichen", erklärt Barbara Siodmok, Brückenbauingenieurin beim Aachener Stadtbetrieb und verantwortlich für die Maßnahme. In der 17. Kalenderwoche wird die Brücke schließlich abgerissen. Die Vollsperrung für den Fuß- und Fahrradverkehr wird voraussichtlich vier Wochen betragen. Danach wird neben der vorhandenen Rampe eine Behelfsrampe eingerichtet.

Mehrere Monate Vollsperrung für den KFZ-Verkehr

Die Sperrung für den KFZ-Verkehr wird voraussichtlich neun Monate betragen.

Die eingerichtete Umleitung verläuft einerseits über den Forster und Branderhofer  Weg, Friedrich-Ebert-Allee, Kurbrunnen-, Zollern-, Schloss, Bismarck-, Goffart und Turpinstraße. In die andere Richtung wird die Umleitung über Turpinstraße, Obere Drimbornstraße, Adenauer- und Erzbergerallee geführt.

Der Vennbahnweg ist in den ersten vier Wochen der Baumaßnahme ebenfalls von der Vollsperrung betroffen. Anschließend wird das Stück zwischen Bahnhof Rothe Erde und Goffartstraße wieder weitestgehend wegeverbunden.

Geringe Kosten für Herstellung und Wartung

Als neues Bauwerk wird in den kommenden Monaten an der Erzbergerallee ein sogenanntes überschüttetes Rahmenbauwerk entstehen. Dies ist ein Betontragrahmen mit kleineren Bauwerksabmessungen. Dadurch ergeben sich geringere Herstellungs- und Wartungskosten. „Es ist nicht an allen Standorten möglich, solch ein Bauwerk herzustellen", erläutert Barbara Siodmok. „Der zurzeit großzügig bemessene Raum unter der Brücke muss von seiner ursprünglichen Breite und Höhe eingeengt werden. Mit einer lichten Weite von acht Metern zwischen den Rahmenwänden und einer Höhe von 3,5 Metern ist bei dieser Neubaulösung immer noch ein ausreichend großer Verkehrsraum für den unterführten Geh- und Radweg gegeben." Die bisherige Konstruktion war auf andere Erfordernisse ausgerichtet, schließlich führte sie ursprünglich noch über die Gleise der Vennbahn.