Alles rund um Aachen

Große Zufriedenheit gibt es bei allen Beteiligten, wenn sie sich die neu gestalteten Behindertenbereiche in der Schwimmhalle in Aachen-Brand anschauen. Denn in den vergangenen Monaten sind nicht nur allerhand Arbeit und Material in die Erneuerung der Technik, der Wasserversorgung, der Duschen und Toiletten geflossen. Auch die Bereiche, die Menschen mit körperlichen Behinderungen die Nutzung der Halle erleichtern soll, wurden auf den Prüfstand gestellt und neu gestaltet, so dass sie nun den bestmöglichen Stand haben, den man in einer solch alten Halle – gebaut 1974 – erreichen kann. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst von Michael Lambertz, Architekt und Mitglied in der Kommission „Barrierefreies Bauen", und Karl-Heinz Galler, Betreuer für den Behindertensport bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Wasser marsch: Sensoren statt Hebel

Frank Schneiderwind, Projektleiter beim städtischen Gebäudemanagement: „Die, die es später nutzen, haben wir intensiv in die Planung mit einbezogen." Und Michael Lambertz demonstriert dann auch den besseren Zugang zu den Duschen und Toiletten für behinderte Menschen. „Schwerpunktmäßig beschäftige ich mich mit barrierefreiem Bauen", so Architekt Lambertz. Durch den Einbau von Schiebetüren etwa konnte der Durchgang breiter gestaltet werden, da Türzargen eingespart wurden. Auch in der Toilette hat sich viel geändert: „Früher gab es hier zwei Toiletten und ein Waschbecken draußen", erläutert der Architekt. Nun hat man den Raum nur noch mit einer Toilette und einem Waschbecken umgebaut: „Viel großzügiger." Hier kann man nun mit einem Rollstuhl besser rangieren. Auch die neuen Duschen begeistern: „Die behinderten Sportlerinnen und Sportler sind begeistert", freut sich Karl-Heinz Galler. Denn nach der Wiedereröffnung der Halle wurden auch diese Bereiche bereits „getestet". Neu sind hier – neben schönen neuen und großformatigen Fliesen – auch Sensoren statt eines Hebels, der das Wasser prasseln lässt. Frank Schneiderwind sieht das auch als Beitrag zur Nachhaltigkeit: „Das Wasser fließt jetzt nur noch 30 Sekunden." „Früher haben die Nutzerinnen und Nutzer den Hebel auch schon mal vergessen zurück zu stellen", erinnert sich Markus Rebsdat, Badleiter der Schwimmhalle Brand.

Der Badleiter ist zufrieden mit der Umgestaltung

Auch er ist begeistert von den Umbauten in „seiner" Halle – nicht nur in den Behindertenbereichen, sondern auch in den anderen Duschräumen und Toiletten. Alles sein – dank der großen Fliesen – besser und schneller zu säubern. An vielen Stellen wurden punktuelle Abläufe durch Rinnen ersetzt, in denen das Wasser schneller abläuft. Neue Glastüren, die im unteren Bereich einen Abstand zum Boden aufweisen, sorgen für eine bessere Luftzirkulation. „Und die Schläuche zum Reinigen werden auch nicht mehr eingeklemmt", schmunzelt Rebsdat. Er bittet auch alle Besucherinnen und Besucher der Halle mit Verbesserungsvorschlägen zu ihm zu kommen: „Viele Sachen können wir sicher umsetzen." So wurde schon die Wassertemperatur der Duschen justiert, die Einigen nicht heiß genug war.

Aufwendig sei der Umbau schon gewesen, so Frank Schneiderwind: „Wir haben die Bereiche bis auf den Rohbau zurück gebaut." Trotzdem sei man bei der Gesamtsanierung der Halle im gesteckten Kostenrahmen geblieben. Für Karlheinz Welters, Abteilungsleiter Fachbereich Sport der Stadt, eine gute und richtige Investition: „Wir sind froh über so viele gut funktionierende Hallen in Aachen und damit dem Trend der Schließungen in anderen Kommunen entgegen zu stehen."