Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Bald beginnt die Amphibienwanderung. „Die ersten, die den Winterschlaf beenden und sich auf den Weg zur Eiablage machen, sind die Frösche. Die Kröten gehen auf Nummer sicher und warten, bis der Frühling wirklich angekommen ist", erklärt Udo Thorwesten vom Umweltamt der StädteRegion Aachen. Damit die streng geschützten Tiere - Kröten, Molche und Frösche - sicher über die Straßen kommen, läuft jetzt die Vorbereitung der Schutzmaßnahmen.

Dazu gehören Schutzzäune, Warnschilder und Teilsperrungen von Wirtschaftswegen. Die Arbeiten im Nordkreis haben begonnen, danach geht es in Stolberg und der Eifel weiter. Freiwillige Helfer transportieren die in Eimerfallen gefangenen Tiere regelmäßig über die Straße. Tausende Tiere können so jedes Jahr vor dem Tod auf der Straße bewahrt werden. Insgesamt werden die Artenschutzmaßnahmen zehn bis zwölf Wochen dauern. Das Umweltamt bittet aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten Jahr, die Leitzäune nicht zu beschädigen oder niederzutreten, da die Amphibien sonst auf der Straße von Fahrzeugen getötet werden.

Bevor das warme Wetter Kröten und Co. aus ihren Winterverstecken lockt, muss alles vorbereitet sein. Die Arbeiten zum Schutz von Amphibien im Wurmtal (Mühlenweg zwischen Bardenberg und der Alten Mühle Bardenberg) sind bereits abgeschlossen. Hier haben Mitarbeiter der Lebenshilfe im Auftrag der StädteRegion Aachen Schutzzäune aufgebaut. Als nächstes geht es im Broichbachtal in Herzogenrath weiter. An der Bergerstraße, nahe dem Rückhaltebecken und dem Hallenbad, werden ebenfalls Schutzzäune errichtet und mit Fangeimern bestückt. Freiwillige haben dort allein letztes Jahr über 4.000 Tiere sicher über die Straße gebracht.

Ein wenig weiter broichbachaufwärts setzen die Städte Alsdorf und Herzogenrath in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde eine weitere Schutzmaßnahme um. Wie schon in den vergangenen Jahren ist am 18. Februar die Ottenfelder Allee im Bereich des Schlossparks Ottenfeld und der Straßeneinmündung nach Reifeld und Noppenberg für den gesamten Verkehr gesperrt worden. Die Sperrung wird voraussichtlich bis Ende Mai dauern und dient ebenfalls dem Schutz der Frösche, Kröten und Molche.

Auch in Stolberg wandern Kröten und Co. seit diesem Jahr sicherer, und zwar auf der Vogelsangstraße Richtung Hammerberg zum alten Steinbruch Gehlen. Die Anwohner wollten nicht mehr mit ansehen, dass die Tiere dort überfahren werden und werden dort vier Fangeimer betreuen.

In der Eifel ist der nächste Einsatz der Lebenshilfe im Auftrag des städteregionalen Umweltamtes in Monschau um den Menzerather Weiher geplant. In Roetgen-Rott werden ehrenamtliche Helfer Leitzäune an der Lammersdorfer- und Hahnerstraße errichten. Auch an der Landstraße zwischen Monschau-Mützenich und Kalterherberg im Bereich des Reichensteiner Weihers sind freiwillige Naturschützer aktiv.

Wo besonders viele Amphibien vorkommen und wandern, setzt die StädteRegion Aachen langfristige Lösungen um. In Bardenberg, Rott, Menzerath und auf der Vennbahn-Route können die Tiere die Fahrbahn ganz ohne fremde Hilfe durch eigens eingerichtete „Amphibientunnel" gefahrlos überqueren. In Simmerath-Erkensruhr sind durch den Bau von zwei großen Feuchtbiotopen und den Neubau von Häusern in den Feuchtbereichen keine Leitzäune und Eimersammlungen mehr erforderlich. Hier heißt es nur noch für Fahrzeuge: Vorsicht, langsam fahren!

Weitere Informationen zum Thema gibt es bei Udo Thorwesten von der unteren Naturschutzbehörde (Tel.: 0241/5198-2401, Mail:

udo.thorwesten@staedteregion-aachen.de).