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Am Sonntagabend (6. Januar) wurde im Krönungssaal des Aachener Rathauses die Öcher-Platt-Akteurin und Malerin Elfriede Schultz als Thouet-Mundartpreisträgerin des Jahres 2019 ausgezeichnet. Die Verleihung findet traditionell immer am Dreikönigstag statt und ist fester Bestandteil im Terminkalender der Stadt. Insgesamt bot der Abend auch in diesem Jahr das breite Spektrum und die Vielfalt der Aachener Heimatsprache anhand von Sketchen, Parodien, Liedern und Puppenspiel. Der Krönungssaal war bis auf den letzten Platz besetzt, rund 750 Menschen lauschten dem Programm rund um die Verleihung.

Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann

Elfriede Schultz erhielt aus den Händen von Oberbürgermeister Marcel Philipp (links) und Ägid Lennartz (re), Vorsitzender des Vereins Thouet-Mundartpreis der Stadt Aachen, die Auszeichnung für das Jahr 2019. Zuvor hatte Dr. Karl Allgaier (2. von re) in seiner Laudatio die Verdienst und den Menschen Elfriede Schultz gewürdigt.

Die Preisträgerin dieses Jahres, Elfriede Schultz, ist den meisten Menschen als „Tant Hazzor" bei der Stadtpuppenbühne „Öcher Schängchen" oder aus dem Öcher Kabarett „Pech & Schwefel" ebenso bekannt wie als Akteurin im Programm so vieler Thouet-Mundartpreis-Verleihungen in Vorjahren. Elfriede Schultz liebt ihre Heimatsprache und spricht sie mit Können und Begeisterung. Gerne hilft sie auch anderen, „os Moddersproech" zu erlernen und trägt so zur Pflege und zum Erhalt des Oecher Platt bei.

In ihrer Dankesrede erzählte Elfriede Schultz, dass sie zum Kriegsende, genau am 8. Mai 1945, geboren wurde und ein Öcher Mäddche durch und durch sei. Und das, obwohl „Oecher Kenger 1945 nicht in Aachen geboren wurden, denn  es war Krieg und Aachen war wegen des Krieges geräumt."  Auch Elfriede Schultz wurde fern von Aachen in Thüringen geboren, wohin die Familie geflohen war. Dann gab es eine gedankliche Reise durch die Zeit von 1945 bis heute. Schultz endete mit einer Kostprobe von Tant Hazzor und deren „frechem" Mundwerk. Denn - so konnte man an dem Abend im Krönungssaal lernen – eigentlich verbirgt sich hinter dem losen Mundwerk von Tant Hazzor ein mitfühlender, freundlicher und empfindsamer Mensch.

Und wenn der ganze Saal gegen Ende des Festabends „Vür sönd allemoele Öcher Jonge" sang, gab es keine Probleme mit der Gleichberechtigung, wenn auch Elfriede Schultz seit 1985 erst die vierte Frau ist, die mit dem Thouet-Mundartpreis ausgezeichnet wurde.