FH Aachen

Viele Mädchen und Jungen träumen davon, einmal in den Weltraum zu fliegen. Nur für sehr wenige von ihnen wird dieser Traum wahr. Dennoch bleibt das Interesse an der Raumfahrt bei vielen Menschen bestehen. Raumfahrt bedeutet aber viel mehr. Sie hilft unsere Welt besser zu verstehen und ist für viele gegenwärtige Technologien unverzichtbar. Das Raumfahrt-Kolloquium der FH Aachen bietet den Besucherinnen und Besuchern daher jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen von Expertinnen und Experten. „Die Raumfahrt hat mich mein ganzes Leben begleitet, als kleiner Junge habe ich die Anfänge mit der Hündin Laica als erste ‚Kosmonautin‘ und dann Juri Gagarin mitbekommen. Er war ein Held für mich“, erinnert sich Raumfahrtfan Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen. Für Prof. Dr. Peter Dahmann, Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen, ist das Kolloquium auch immer eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass die FH mit der Forschung und Lehre im Bereich der bemannten Raumfahrt einen großen Beitrag leistet: „Wir geben den Studierenden das Handwerkszeug mit, um die Raumfahrttechnik weiterzuentwickeln.“ Sie sei immer auch angetrieben vom Gefühl, dass das bisher Erforschte nicht ausreiche, ergänzt Engelbert Plescher, Koordinator des Raumfahrt-Kolloquiums.

Das 31. Raumfahrt-Kolloquium stand unter dem Motto „Raumstation, Mond und Mars… geht’s noch? – Der Weg der bemannten Raumfahrt“. Daher befand sich unter den diesjährigen Rednern auch einer, der die bemannte Raumfahrt maßgeblich mitgeprägt hat – ESA-Astronaut Dr. Thomas Reiter. Er berichtete von seinen Erfahrungen auf der Internationalen Raumstation (ISS) und vermittelte den Anwesenden so einen Eindruck vom Alltag im Weltraum. „Wir berichten immer gerne vom einmaligen Ausblick auf unseren Planeten aus dem Weltraum, allerdings unterliegt man einem strengen Zeitplan und schläft wenig“, sagt Dr. Reiter. „Man ist auf der Raumstation aber auch sehr entspannt, man schwebt ja die ganze Zeit“, so der ESA-Astronaut augenzwinkernd.

FH Aachen-Absolvent Volker Schmid hat sich für ebendiese Karriere entschieden. Er arbeitet am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) und leitet dort das Missionsteam der HORIZONS-Mission von Alexander Gerst. Darüber sprach er dann auch beim Raumfahrt-Kolloquium, für das er gerne mal wieder an seine FH Aachen gekommen sei. „Die FH Aachen war eine sehr gute Schule für meine berufliche Laufbahn“, so Schmid. Im Rahmen des Kolloquiums betrachteten auch Prof. Dr. Hans-Joachim Blome, FH Aachen, Dr. Edwin Mulder, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, DLR, Detlef Wilde, Airbus Defense and Space, sowie Dr. Jürgen Schlutz und Dr. Wolfgang Seboldt vom DLR verschiedene Aspekte der bemannten Raumfahrt. Darunter die Sportwissenschaft, Kultur und Kommerzialisierung sowie das Lunar Orbital Platform Gateway und die Zukunft der astronautischen Raumfahrt in Deutschland.