Alles rund um Aachen

Im Reichstagsgebäude in Berlin haben heute (21. November) der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und die Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär ein "Manifesto of Intent" zur „Urban Air Mobility"-Initiative unterzeichnet. Damit erklärt die Bunderegierung offiziell ihre Unterstützung für diese grenzüberschreitende Initiative zur Entwicklung des städtischen Fracht- und Personenflugverkehrs. Am Hochschulstandort Aachen arbeiten aktuell bereits Institute der Fachhochschule und der RWTH im Rahmen des Center Air s.Pace gemeinsam an einem solchen „Silent Air Taxi"-Projekt.

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Oberbürgermeister Marcell Philipp setzt seine Unterschrift unter das „Manifesto of Intent" zur Urban Air Mobility Initiative. Hinter ihm (v.l.n.r.) Verkehrsminister Andreas Scheuer, Staatsministerin Dorothee Bär, MdB Rudolf Henke (Aachen) und FH-Professor Dr. Frank Janser als Vertreter der air s.pace GmbH.

Solche „Lufttaxis" sind die derzeit wohl futuristischste Fortbewegungsform. Sie sind Teil einer neuen, städtischen Luftmobilität, die auch den verstärkten Einsatz von Drohnen umfasst. Im Vordergrund sollten dabei wohlgemerkt nicht die Pizza-Lieferung per Drohne stehen, sondern vielmehr Anwendungen mit einem Nutzen für die Allgemeinheit: Medikamente könnten so effektiver ausgetauscht, Organe oder Verletzte über Staus hinweg transportiert werden.

Umsetzung von Drohnen- und Lufttaxi-Technologien

Getragen von dieser Idee hat sich die Stadt Aachen im September 2018 gemeinsam mit den anderen MAHHL-Städten (Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich) der „Urban Air Mobility"-Initiative angeschlossen, die Teil der Europäischen Innovationspartnerschaft im Bereich „Smart Cities and Communities" ist. Die "Urban Air Mobility" (UAM) -Initiative der Europäischen Innovationspartnerschaft „Smart Cities and Communities" (EIP-SCC) zielt darauf ab, praktische Anwendungsstudien zu Drohnen- und Lufttaxi-Technologien und deren konsequente Umsetzung zu beschleunigen. Die Initiative wird von Airbus geleitet und von der Europäischen Kommission unterstützt. Zu den institutionellen Partnern gehören Eurocontrol und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). Die EIP UAM-Initiative basiert auf einem stadtzentrierten Ansatz mit einer Vielzahl von Demonstrationsprojekten mit engagierten Smart Cities und Regionen. Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit verschiedener Mobilitätsakteure konkrete städtische Luftmobilitätslösungen (innerstädtische und zwischenstädtische Mobilität) mit echtem Mehrwert zu entwickeln.

In mehrfacher Hinsicht grenzüberschreitend

Häufig werden die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger der MAHHL-Städte durch die Grenzen innerhalb der Region behindert. Durch den gemeinsamen Beitritt zur UAM-Initiative überschreiten die MAHHL-Städte mehrere dieser Grenzen gleichzeitig. Sie gehen vor allem über die bestehende Grenze zwischen urbaner Mobilität und Luftmobilität hinaus. Zusätzlich werden die Grenzen zwischen Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft durch das heterogene Netzwerk von Partnern aus allen drei beteiligten Ländern aufgelöst, um diese neue Technologie effizient, sicher und bürgerorientiert zu gestalten. Nicht zuletzt sollen die Grenzen zwischen den drei Ländern im Hinblick auf die Entwicklung dieser neuen Technologie überwunden werden. Eine Drei-Länder-Kooperation zur städtischen Luftverkehrsmobilität mit nicht weniger als fünf Städten ist europaweit einzigartig.

Modellstandort für neue Technologien

Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp sagte dazu: "Die nationalen Grenzen behindern die Mobilität unserer Bürger bis heute. Zum Beispiel ist die grenzüberschreitende Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel noch immer deutlich schwieriger als die Nutzung innerhalb eines Landes. Gleichzeitig bedeutet die Lage an der Grenze eines Landes eine geringere Anbindung an überregionale Flughäfen im Vergleich zu den eigenen nationalen Standards. Lufttaxis und Drohnen bieten hier neue, innovative Lösungen, die wir für unsere Bürger in den MAHHL-Städten erschließen wollen. Dabei wollen wir die Bürger intensiv einbinden, deren Wünsche aber auch Befürchtungen kennenlernen und berücksichtigen. Unsere Grenzregion wird damit einmal mehr Modellstandort für neue Technologien".