Alles rund um Aachen

Nicht nur die Menschen in der Stadt, auch Tiere in Not können sich in Aachen immer auf die Feuerwehr verlassen. Neben der Rettung bei Bränden und Unfällen ist es auch deren Aufgabe, Tiere aus Notlagen und bei Verletzungen zu retten. Deshalb hat die Feuerwehr seit einigen Jahren ein eigenes Einsatzfahrzeug für den Tiertransport. Das Fahrzeug, umgebaut und angepasst in Eigenleistung, war ursprünglich ein ehemaliger Krankentransportwagen. Durch Alter und Verschleiß wurde jetzt die Nutzungsgrenze des Wagens erreicht und deshalb ein neuer Transporter angeschafft.

Foto © Stadt Aachen / Benasir Wapniarz

In enger Zusammenarbeit mit der Leitung des Tierparks Aachen hat das Team Technik der Feuerwehr das neue Fahrzeug auf die speziellen Bedürfnisse der Tierrettung angepasst. Neben den Erfahrungen der Feuerwehrleute mit dem Vorgängerfahrzeug flossen Hinweise aus erster Hand der Tierexperten in das Konzept mit ein. „So entstand auch die Lösung, einen fensterlosen Transportraum zu nutzen, um das verletzte Tier keinem unnötigen Stress auszusetzen", sagt Philipp Schroeder, Leiter der technischen Abteilung der Feuerwehr Aachen.

Drei bis vier Mal am Tag fährt der Tiertransport der Aachener Feuerwehr raus, um Tieren in Not zu helfen. Dabei ist die Kooperation mit dem Aachener Tierpark schon zum Alltag geworden, wie Tierpark-Direktor Wolfram Graf-Rudolf erklärt: „Es gibt da sehr viele Überschneidungen in unserer Arbeit, jeder Unterstützt den anderen mit seiner Fachkenntnis. Der direkte Kontakt mit den Kollegen von der Feuerwehr, die kurzen Wege sind im Alltag gut und wichtig." So gibt es neben der alltäglichen Zusammenarbeit mit Zooinspektorin Steffi Ponican, etwa beim Einsatz mit dem Tiertransporter, auch weitere Kooperationen. „Mehrmals im Jahr fahre ich zur Hauptwache und gebe Schulungen zum Umgang mit bestimmten Tieren. Genauso kommen die Kollegen der Feuerwehr zu uns, um zum Beispiel das korrekte Fangen von Eulen zu lernen", sagt Ponican.

Das jetzt einsatzbereite Fahrzeug ist ein Kastenwagen mit feuerwehrtechnischem Ausbau. Neben einer Sondersignalanlage wurde vor allem ein Material-Regal eingebaut. Ein fahrbarer Transportkäfig für größere Tiere ermöglicht einen schonenden Transport. Neben zahlreichen Spezialwerkzeugen wie Fanggeräten, Faunarien, Transportkäfigen für Reptilien, Schlangen und andere Exoten, werden auch einfache Materialien wie Schuhkartons, weiche Decken, Katzen- und Hundefutter mitgeführt. Eine besondere Anschaffung ist ein Beatmungssystem speziell für Tiernasen, um Tieren, zum Beispiel nach einem Wohnungsbrand, Sauerstoff zuführen zu können.

Der Tiertransport ist ausschließlich für die Rettung von Tieren in Not und lebensbedrohlichen Zuständen gedacht. Das sind Tiere, die durch Verkehrsunfälle, Brandereignisse, Eiseinbrüche oder ähnliches verletzt worden sind oder aus ihrer Zwangslage gerettet und anschließend zur weiteren Behandlung in eine Tierarztklinik transportiert werden müssen. Zum vorsorglichen Transport erkrankter Haustiere zum Tierarzt ist das Fahrzeug nicht geeignet.