Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. In Überschwemmungsflächen im Einzugsgebiet der Inde wurden erhöhte Werte von Dioxin in Bodenproben festgestellt (Pressemitteilung 343 vom 08.10.2018). Überschritten wurde der von Land NRW festgelegte „Prüfwert". Auch wenn das in hoch industrialisierten Gegenden häufig vorkommt, müssen in einem solchen Fall weitere Untersuchungen folgen. Das Umweltamt wird weitere Bodenproben nehmen und analysieren. Weiterhin besteht die Einschätzung, dass keine akute Gefährdung für Menschen vorliegt. Die Grünflächen, auf denen erhöhte Dioxin-Konzentrationen festgestellt wurden, werden nach aktuellem Kenntnisstand nicht bewirtschaftet – hier werden also auch keine Nahrungsmittel angebaut.

Zur fachlichen Abstimmung des weiteren Vorgehens hat jetzt auf Einladung der StädteRegion Aachen eine Besprechung mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW (MULNV) und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) stattgefunden. Aus Sicht der beteiligten Experten gibt es aufgrund der derzeit vorliegenden Ergebnisse keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung von Menschen durch Direktkontakt mit belasteter Erde. Beteiligt waren der Kreis Düren, das Umweltamt der Stadt Aachen sowie das Umweltamt, das Gesundheitsamts und das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen der StädteRegion Aachen.

Die Gesprächspartner haben sich auf diese weiteren Schritte geeinigt:

•          Das Umweltamt der StädteRegion Aachen informiert die betroffenen Eigentümer und Pächter und spricht die Empfehlung aus, auf die Bewirtschaftung (zum Beispiel Beweidung und Heuverwendung) der belasteten Flächen bis auf Weiteres zu verzichten.

•          Darüber hinaus wird das städteregionale Umweltamt Bodenproben von weiteren Flächen untersuchen. Im Rahmen des Altlastenuntersuchungsprogrammes sollen noch 2018 weitere acht Flächen mit 16 Probenahmen untersucht werden. 2019 folgt nach Bewilligung von Landesmitteln eine groß angelegte Untersuchung weiterer Grünlandflächen. Siedlungsbereiche, Kinderspielflächen und Hausgärten werden fachgutachterlich untersucht. Hierfür hat das Umweltamt die Aufnahme in die Dringlichkeitsliste für Fördermittel der Bezirksregierung Köln beantragt.

•          Das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen wird Futtermittelproben von den betroffenen Flächen auf Dioxinbelastungen hin untersuchen. Sollten diese positiv sein, werden auch die damit erzeugten Lebensmittel überprüft.

•          Die Vertreter des MULNV und des LANUV sagten zu, das Umweltamt weiterhin fachlich zu unterstützen.

Dioxine sind in vielen Böden Deutschlands nachweisbar. Dioxin kann über Nahrungsmittel in den menschlichen Körper gelangen, zum Beispiel über Erde, die an Obst oder Gemüse haftet.