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Die Blicke der Kollegen waren beinahe ungläubig, als sie Achim Eggert zum ersten Mal mit seinem neuen Dienstfahrzeug gesehen haben: ein dreirädriges Lastenfahrrad mit Elektroantrieb. Modifiziert mit Halterungen für einen Abfallsack, Schaufel und Besen ersetzt das E-Bike künftig die herkömmliche Kehrkarre der Straßenkehrer. Achim Eggert ist einer der fünf Mitarbeiter des Aachener Stadtbetriebes, die im neuen Team der Straßenreinigung im Aachener Ostviertel eingesetzt sind. Sie alle sind demnächst mit den Lastenfahrrädern unterwegs.

Fahrrad an Bedürfnisse angepasst

Nachdem im Ostviertel die Reinigungsklassen heraufgestuft wurden und damit eine tägliche Reinigung der Straßen verbunden ist, wurde ein zusätzliches Reinigungsteam notwendig. „Natürlich benötigten wir für die Kollegen auch ein Fahrzeug", erläutert Dieter Bohn, Bereichsleiter Stadtreinigung des Aachener Stadtbetriebs. Er hatte die Fahrräder, die unter anderem in niederländischen Städten bereit eingesetzt werden, gesehen und war begeistert. Das ausgewählte Modell ist extra auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter vor Ort abgestimmt.

Ladestationen eingerichtet

„Wir sind schon mit vielen Elektroautos für eine saubere Stadt im Einsatz, die Fahrräder schließen sich da an und sind ein toller Gewinn für den Betrieb und unsere Mitarbeiter", sagt Betriebsleiter Thomas Thalau. Der Fahrradhersteller verspricht, dass die Akkuleistung in der höchsten Unterstützungsstufe für 40 Kilometer reicht. „Das genügt für unsere Zwecke", sagt Dieter Bohn. Die Fahrräder werden über Nacht an extra eingerichteten Ladestationen angeschlossen, bevor die Mitarbeiter am nächsten Tag damit wieder vom Betriebshof am Madrider Ring in ihr Revier radeln können. Ein weiterer Pluspunkt für die Fahrräder: Ein sonst in der Stadtreinigung übliches Pritschenfahrzeug wäre in der Anschaffung vergleichsweise kostenintensiv gewesen.

Ende Oktober im Außendiensteinsatz

War anfangs noch etwas Skepsis vertreten, ist die Begeisterung mittlerweile groß. Achim Eggert fährt zügig seine Übungsrunden über den Hof. Sein Kollege Arnold Claus ist noch etwas vorsichtiger. „Man muss sich erst an die Größe des Fahrrads gewöhnen", sagt er und zeigt auf das rund 2,50 Meter lange E-Bike. „Hinzu kommt, dass der Fahrer die vorderen Räder kaum sehen kann. „Wir tasten uns langsam heran", sagt Arnold Claus und fährt wieder weiter.

Wann die Mitarbeiter mit den Fahrrädern zum ersten Mal in ihr Revier fahren, entscheiden sie selbst. Nach der jetzigen ersten Übungswoche auf dem Betriebsgelände wird das in den nächsten ein bis zwei Wochen der Fall sein. „Uns ist wichtig, dass sie sich mit dem E-Bike sicher fühlen", betont Abfallberaterin Manuela Staaks. Ob die Lastenfahrräder künftig auch in anderen Stadtteilen eingesetzt werden, wird sich zeigen. „Es ist eine Überlegung", sagt Staaks, „aber wir wollen natürlich erst einige Erfahrungen sammeln."