Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. So nah und doch so fern liegt der niederländische Arbeitsmarkt für viele deutsche Unternehmer. In Deutschland ist es derzeit schwierig, gut qualifizierte Fachkräfte zu finden. Trotzdem nutzen viele Unternehmen nicht die Möglichkeiten, über die Grenze zu schauen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist das aber eine lohnenswerte Alternative. Deshalb haben jetzt der Zweckverband Region Aachen und die Wirtschaftsförderung der StädteRegion Aachen im Eurode Business Center (EBC) Herzogenrath die Veranstaltung „Grenzlage ist Trumpf: Auszubildende und Fachkräfte aus den Niederlanden" angeboten. Die Veranstaltung fand im Rahmen des INTERREG-Projektes EarlyTech statt.

Der Ort der Veranstaltung war nicht zufällig gewählt: So befindet sich im EBC der Grenzinfopunkt. Dort werden Grenzgänger bei Fragen rund um Arbeit, Wohnen und Steuern beraten. Beste Beratung fand auch bei der Infoveranstaltung statt. Ein Vertreter der niederländischen Agentur für Arbeit referierte zu den Potentialen des niederländischen Arbeitsmarktes. Dabei stellte sich heraus, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt. So gibt es in beiden Ländern beispielsweise Überangebote an Arbeitskräften, z.B. bei Bürojobs, und einen Fachkräftemangel in technischen Berufen oder im Pflegebereich.

Markus Schmidt, Consulting Manager der Xelvin Deutschland GmbH, stellte anschließend die Rekrutierungswege in den Niederlanden dar. Auch deutsche Unternehmen könnten von niederländischen Mitarbeitenden profitieren, so Schmidt: „Niederländer können gerade in einem lockeren Arbeitsumfeld durch ihre oftmals unkonventionelle Art positiv zum Unternehmenserfolg beitragen."

Ein gutes praktisches Beispiel ist sicherlich die Versandapotheke DocMorris. Marie-José Stremme und Miriam Derks von DocMorris, brachten es so auf den Punkt: „DocMorris ist ein deutsches Unternehmen mit einer holländischen Seele". Das zeige sich auch im täglichen Miteinander der halb deutschen, halb niederländischen Belegschaft.

Ein wichtiger Punkt in der Diskussion waren die Möglichkeiten, die durch die unterschiedlichen Ausbildungsstrukturen in den Nachbarländern entstehen. Ein junger Mensch, der in dem sehr schulischen System in den Niederlanden nicht gut aufgehoben ist, kann unter Umständen in einer handwerklich orientierten dualen Ausbildung in Deutschland durchstarten.

Alles in allem also eine sehr gute und informative Veranstaltung bei der für die Unternehmen wertvolle Kontakte geknüpft werden konnten.