Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Die Partnerschaft zwischen dem polnischen Kreis Jelenia Góra und der StädteRegion Aachen besteht mittlerweile seit 28 Jahren. Jetzt hat wieder einer der regelmäßigen gegenseitigen Besuche stattgefunden. Es wurde ein vielfältiges Programm erarbeitet, das den Besucherinnen und Besuchern aus Polen die StädteRegion in all ihren Facetten nähergebracht hat. Zu den insgesamt 31 angereisten Gästen zählten auch Jelenia Góras Landrätin Anna Konieczyńska und der Ratsvorsitzende Eugeniusz Kleśta.

Foto (Jessica Schmitz)

Für (v.l.n.r.) Anna Konieczyńska, Helmut Etschenberg, Eugeniusz Kleśta, den allgemeinen Vertreter Axel Hartmann, Ralf Kahlen, erster Beigeordneter der Stadt Alsdorf und Thomas König, Geschäftsführer des Energeticons, ist das Treffen weit mehr als nur ein touristischer Besuch. Zwischen den Partnerkreisen findet ein Austausch statt, der immer neue Anregungen mit sich bringt

Nach der Ankunft am Freitag stand Samstag einige Arbeit bevor. Unterteilt in die vier thematischen Kleingruppen Wirtschaft und Umwelt, Tourismus und Kultur, Soziales und Jugend sowie Bildung und Schule wurden verschiedene Einrichtungen in der StädteRegion besucht. Dazu gehörten zum Beispiel der Campus in Aachen mit seinen Vorreiterprojekten e.GO und Streetscooter, das Haus Setterich als Begegnungsort für die unterschiedlichsten Menschen und der Blausteinsee in Eschweiler. Am  Berufskolleg Herzogenrath wurde im Rahmen der Kleingruppe Bildung und Schule deutlich, wie lebendig die Partnerschaft ist. Getragen durch die Schulleitung und die Schulverwaltung,  wurde eine Schulpartnerschaft mit einer weiterführenden Schule in Jelenia Góra vereinbart. Insbesondere das deutsche Modell der dualen Ausbildung sowie die am Berufskolleg praktizierte intensive Berufsorientierung stießen auf hohes Interesse der polnischen Partner.

Seinen Abschluss fand der Tag im Alsdorfer Energeticon. Eine kleine Führung in und ums Bergwerk veranschaulichte die Arbeit unter Tage zu Zeiten des Steinkohlebergbaus, der mittlerweile den regenerativen Energien gewichen ist. In allen Gruppen war man sich nach dem gemeinsamen Tag durchweg einig, dass der Austausch mit den polnischen, beziehungsweise deutschen, Amtskollegen nur von Vorteil ist und man einiges voneinander lernen konnte.

Der Sonntag führte die Besucher in den südlichen Teil der StädteRegion. Der Tag begann mit der Besichtigung der Trinkwasseraufbereitung der enwor in Roetgen. Es folgten eine Schifffahrt auf dem Rursee sowie der Besuch von Vogelsang. Konieczyńska sprach diesem eine besondere Bedeutung zu. „Ich bin froh, dass wir keine Angst haben, schwere Themen zu berühren. Denn unter Freunden muss man keine Angst vor schweren Themen haben", sagte sie in Hinblick auf diesen Ort, der auch für die polnische Geschichte von Bedeutung ist. Anschließend wurde die aktuelle Ausstellung „Pulsschlag Europa" im Kunst- und Kulturzentrum in Monschau besucht. Und Monschau wird sehr bald wieder polnische Gäste empfangen: Im Rahmen der Partnerschaft wurde organisiert, dass Hersteller regionaler Produkte aus Jelenia Góra diese auf dem Monschauer Weihnachtsmarkt präsentieren und verkaufen können.

Zum Abschluss des Treffens betonte Kleśta, dass Europa beruhigt in die Zukunft blicken kann, solange sich die Völker gegenseitig schätzen, so wie es bei der bestehenden Partnerschaft der Fall sei. Und auch Städteregionsrat Helmut Etschenberg ging in seinem Resümee auf den europäischen Gedanken ein: „Wir wollen ein Europa der Freiheit. Dafür muss jedes Land seine eigene Identität behalten. Jedes Land hat seine eigenen Besonderheiten. Und erst die Addition dieser Besonderheiten ergibt ein starkes Europa." In Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen einer neuen Städteregionsrätin oder eines neuen Städteregionsrates versicherte er, dass die Partnerschaft auch in Zukunft engagiert fortgesetzt werde. Und so findet bereits im Dezember der nächste Besuch in Polen statt.