Alles rund um Aachen

Gemeinsam  schlossen sich gestern (24. September) im Aachener Center Charlemagne Vertreter der fünf MAHHL-Städte (Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich) der „Urban Air Mobility"- Initiative an, um die Mobilitätsprobleme von Grenzstädten anzugehen. Die "Urban Air Mobility" (UAM) -Initiative der Europäischen Innovationspartnerschaft „Smart Cities and Communities" (EIP-SCC) zielt darauf ab, praktische Anwendungsstudien zu Drohnen- und Lufttaxi-Technologien und deren konsequente Umsetzung zu beschleunigen.

Foto  © Stadt Aachen / Andreas Herrmann

Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik aus den fünf MAHHL-Städten schlossen sich gestern im Aachener Centre Charlemagne der „Urban Air Mobility"- Initiative an, um die Mobilitätsprobleme von Grenzstädten anzugehen.

Die Initiative wird von Airbus geleitet und von der Europäischen Kommission unterstützt. Zu den institutionellen Partnern gehören Eurocontrol und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). Die EIP UAM-Initiative basiert auf einem stadtzentrierten Ansatz mit einer Vielzahl von Demonstrationsprojekten mit engagierten Smart Cities und Regionen. Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit verschiedener Mobilitätsakteure konkrete städtische Luftmobilitätslösungen (innerstädtische und zwischenstädtische Mobilität) mit echtem Mehrwert zu entwickeln.

In mehrfacher Hinsicht grenzüberschreitend

Häufig werden die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger der MAHHL-Städte durch die Grenzen innerhalb der Region behindert. Durch den gemeinsamen Beitritt zur UAM-Initiative überschreiten die MAHHL-Städte mehrere dieser Grenzen gleichzeitig. Sie gehen vor allem über die bestehende Grenze zwischen urbaner Mobilität und Luftmobilität hinaus. Zusätzlich werden die Grenzen zwischen Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft durch das heterogene Netzwerk von Partnern aus allen drei beteiligten Ländern aufgelöst, um diese neue Technologie effizient, sicher und bürgerorientiert zu gestalten. Nicht zuletzt sollen die Grenzen zwischen den drei Ländern im Hinblick auf die Entwicklung dieser neuen Technologie überwunden werden. Eine Drei-Länder-Kooperation zur städtischen Luftverkehrsmobilität mit nicht weniger als fünf Städten ist europaweit einzigartig.

Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp sagte dazu: "Die nationalen Grenzen behindern die Mobilität unserer Bürger bis heute. Zum Beispiel ist die grenzüberschreitende Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel noch immer deutlich schwieriger als die Nutzung innerhalb eines Landes. Gleichzeitig bedeutet die Lage an der Grenze eines Landes eine geringere Anbindung an überregionale Flughäfen im Vergleich zu den eigenen nationalen Standards. Lufttaxis und Drohnen bieten hier neue, innovative Lösungen, die wir für unsere Bürger in den MAHHL-Städten erschließen wollen. Dabei wollen wir die Bürger intensiv einbinden, deren Wünsche aber auch Befürchtungen kennenlernen und berücksichtigen. Unsere Grenzregion wird damit einmal mehr Modellstandort für neue Technologien".

„Kick-Off" zum „Take-Off"

Ab dem 24. September 2018 werden entsprechend die Möglichkeiten der urbanen Luftmobilität für innereuropäische Grenzstädte von den MAHHL-Städten und deren Partnern gemeinsam ergründet. Bereits Ende Juni haben Willy Demeyer (Bürgermeister der Stadt Lüttich), Annemarie Penn-Te Strake (Bürgermeisterin der Stadt Maastricht), Emile Roemer (amtierender Bürgermeister der Stadt Heerlen) und Nadja Vananroye (Bürgermeisterin der Stadt Hasselt) eine Absichtserklärung unterschrieben, die heute offiziell von Marcel Philipp (Oberbürgermeister der Stadt Aachen) zusammen mit Dr. Vassilis Agouridas (EIP-SCC, UAM-Initiativführer; Airbus) in Anwesenheit von Georg Houben (Europäische Kommission), Dr. Stephan Zaß (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) und Dr. Dirk Günnewig (Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen) unterzeichnet wurde.

Weitere Unterzeichner waren unter anderem Maria Algar-Ruiz (EASA), Dr. Andreas Klöckner (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR), Robert Delhaye (Drone Think Do, EIP- SCC, Botschafter der UAM Initiative in Belgien), Peter Asché (Uniklinik RWTH Aachen), Markus Wellensiek (Air s.Pace GmbH), Professor Dr. Peter Verkoulen (Campus Brightlands Smart Services), Professor Dr. Ansar Yasar (Transportation Research Institut (IMOB), Universität Hasselt) sowie zahlreiche grenzüberschreitende Partner aus Behörden, Industrie und Wissenschaft. Eurocontrol, das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, das belgische Verkehrsministerium, die belgische Luftaufsichtsbehörde, Belgocontrol sowie das niederländische Nationale Luft- und Raumfahrtlabor (NLR) haben ebenfalls ihre Unterstützung bekundet.

Arbeitsgruppen wurden gebildet

Im Rahmen eines Kick-Off-Workshops wurden kurz vor der offiziellen Zeremonie die ersten Schritte zur Projektdefinition gemacht. Dazu wurden Arbeitsgruppen geschaffen, wo die verschiedenen Anwendungsfälle vom medizinischen Sektor bis zum Personenverkehr sowie anwendungsübergreifende Themen wie Lade- und Landeinfrastruktur, Finanzierungs- und Regulierungsfragen in Kürze im Detail diskutiert werden können. Somit können in absehbarer Zeit umsetzbare Projekte identifiziert und entsprechend den Prioritäten der MAHHL-Städte ausgewählt werden.

Weitere Informationen zur Urban Air Mobility Initiative gibt es im Internet unter

https://eu-smartcities.eu/initiatives/840/description