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Der diesjährige Aachener Fahrradsommer zum Thema „Biohöfe in Aachen" lockt alle Interessierten mit einer weiteren Sondertour am Samstag, 8. September. Im Mittelpunkt der Tour steht diesmal der Demeter-Biohof Gut Wegscheid der Familie Bosse, Schmiedgasse 7, in Vaalserquartier. Die geführte, etwa 13 Kilometer lange Rundtour startet um 14 Uhr am Markt vor dem Rathaus und führt überwiegend über autofreie Wege (Karte im Anhang) zum Biohof. Geplant sind ein kurzer Vortrag und eine Führung über den Hof. 

Das Gut Wegscheid ist ein sogenannter Vierkanthof, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Kernbau ist jedoch wesentlich älter. Erste Erwähnungen reichen ins 12. Jahrhundert zurück. Von 1996 bis 2012 war er im Besitz von Helmut und Irmgard Koppenhöfer, die den Hof zur Demeter-Zertifizierung führten. Seit März 2013 hat der Landwirt Daniel Bosse zusammen mit seiner Familie den Hof im Rahmen einer „solidarischen Landwirtschaft" als mitgliederbasierten Betrieb umgestaltet.

Zum Gutshof gehören insgesamt 15 Hektar gepachtete Flächen, weiterhin neben dem Wohnhaus eine Scheune, Wirtschafts- und Lagerräume, ein Gewächshaus, eine Werkstatt und ein Hofladen, der als Ausgabestelle funktioniert. Das Gut liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, hier sind viele Anzeichen urzeitlicher Besiedlung zu finden, darunter halb versunkene Steinformationen oder sichtbar von Menschenhand angelegte Hügel mitten in der Landschaft. Direkt auf dem Hofgelände gibt es eine Jahrhunderte alte Esskastanie, die als Naturdenkmal eingetragen ist.

Wie kann eine bäuerliche ökologische Landwirtschaft erhalten bleiben, die auch die Natur- und Kulturlandschaft pflegt? Die „solidarische Landwirtschaft", auch „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft" genannt, macht das möglich.  Bauern und Konsumenten schließen sich so zusammen, dass beide Teile das Beste aus dieser Partnerschaft gewinnen können. Auf Gut Wegscheid ist das verwirklicht worden.