Alles rund um Aachen

Ein Großfeuer in der Halle einer Recyclingfirma an der Philipsstraße in Aachen hält seit heute Vormittag die Aachener Feuerwehr, Polizei und viele Hilfskräfte mehr in Atem.  Der Einsatzleiter der Aachener Feuerwehr vor Ort, Stefan Wenders, konnte im Nachmittag, kurz vor 16 Uhr, melden: „Wir haben die Situation unter Kontrolle."  Auch die Rauchentwicklung, die die Einsatzkräfte vor große Probleme gestellt hat und das Feuer weit über die Stadtgrenze sichtbar machte, ist zu diesem Zeitpunkt im Nachmittag deutlich zurückgegangen.

Verletzt wurde nach jetzigem Kenntnisstand niemand. Die Löscharbeiten werden allerdings noch viele Stunden dauern und in den kommenden Tagen weitergehen. Im Nachmittag waren auch zwei Abrissbagger im Einsatz, die die Halle, in der Elektroschrott gelagert war, öffnen sollen, um weitere Löscharbeiten zu ermöglichen.

Grundschutz der Bevölkerung jederzeit gewährleistet

Insgesamt waren über Stunden etwa 80 Kräfte der Berufsfeuerwehr und 80 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort im Einsatz. Auch dienstfreie Kollegen der Berufsfeuerwehr wurden gerufen, alle zwölf Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr sind aktiviert, so dass der Grundschutz in der Stadt gewährleistet ist. Die Polizei war mit 40 Beamten im Einsatz. Auch Johanniter, Malteser und DRK waren mit 33 Kräften vor Ort.

Der zuständige städtische Beigeordnete Dr. Markus Kremer lobt die Einsatzkräfte und ihr Vorgehen: „Dieser Einsatz zeigt die hohe Leistungsfähigkeit der Aachener Feuerwehr. Dank und Anerkennung gehen an alle Beteiligten." Als professionell und zielführend stellte Kremer, der sich vor Ort ein Bild machte, die Zusammenarbeit von Brandbekämpfung, Rettungsdienst, Polizei, den Hilfsdiensten und weiteren städtischen Fachbereichen heraus.

Große Halle mit Elektroschrott brennt in voller Ausdehnung

Um 10.47 Uhr erreichte am Montag das Brandmelde-Signal einer Recyclingfirma an der Philipsstraße (Gewerbegebiet ehemaliges Philips-Gelände) die Leitstelle der Berufsfeuerwehr. Die Feuerwehr löste Vollalarm aus und rückte aus. Das Feuer in der mehrere tausend Quadratmeter großen Halle mit Elektroschrott entwickelte sich sehr schnell, die Halle brannte in vollem Ausmaß. Erkenntnisse zur Brandursache und Schadenshöhe liegen zurzeit noch nicht vor.

Aufgrund der gewaltigen Rauchentwicklung gilt schon seit dem Vormittag für die Bereiche Aachen-Ost, Rothe Erde, Eilendorf, Haaren, Verlautenheide und für Bereiche der Stadt Eschweiler und Stolberg die Warnung an die Bevölkerung, alle Fenster und Türen zu schließen, sich nicht im Freien aufzuhalten und Lüftungs- wie auch Klimaanlagen abzuschalten.

Brandgeruch, aber Luftmessungen zeigen unauffällige Werte

Inzwischen liegen die Werte der Luftmessungen vor, die permanent in den betroffenen Bereichen durch mehrere Messwagen genommen worden sind. Die Feuerwehr bescheinigt, dass die Messlage unauffällig ist, auch wenn der Brandgeruch noch deutlich wahrnehmbar ist. Bernd Geßmann, stellvertretender Fachbereichsleiter der Feuerwehr Aachen: „Uns hat heute das windige Wetter geholfen. Die Schadstoffbelastung in der Luft erfuhr so eine sehr schnelle und sehr hohe Verdünnung." Die gemessenen Werte seien unterhalb der Nachweisgrenze.

Evakuiert wurden zwei Wohnblöcke in der nahegelegenen Weißwasserstraße, darunter ein Übergangswohnheim der Stadt Aachen mit 123 Bewohnern. Betroffene Bürger werden zurzeit in der Turnhalle Neuköllner Straße betreut. Es ist noch nicht abzusehen, ob eine Unterbringung über Nacht erforderlich ist. Auch hier ist die Stadt Aachen mit zahlreichen Kräften vor Ort. Zusätzlich wäre für den Bedarfsfall auch eine Ausweitung auf weitere Unterkünfte der Stadt Aachen möglich.