Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Gemeinsam Spaß haben, Einzigartiges erleben und dabei Grenzen überwinden. All das bot das integrative Segelflugcamp auf dem Flugplatz Aachen-Merzbrück dieses Jahr zum 13. Mal seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Fünf Tage verbrachten Jugendliche aus der Grenzregion, mit und ohne Behinderung sowie mit und ohne Migrationshintergrund, auf dem Segelflugplatz. Neben vielen Aktionen und Angeboten waren die Highlights auch in diesem Jahr der Segelflug und der Besuch der NATO Air Base in Geilenkirchen. Zum Abschluss des Camps spielte die Kölsch-Rockband „BOHEI" aus Eschweiler und sorgte damit für einen weiteren Höhepunkt. Organisiert wird das Ferienlager vom Team des Vereins zur Förderung von Integrativen Jugendcamps e.V. rund um Geschäftsführerin Uschi Brammertz.

In diesem Jahr wurde mit 102 Jugendlichen eine Rekordteilnehmerzahl erreicht. Es waren insgesamt 16 verschiedene Nationen vertreten. Neben den Nachbarn aus dem Dreiländereck beispielsweise auch Afghanistan, Syrien, Marokko oder die Türkei. Unter den Teilnehmern waren außerdem 34 Jugendliche mit Behinderung, davon wiederum vier Gehörlose. Ihre Teilnahme konnte in diesem Jahr erstmalig ermöglicht werden, denn alle Betreuerinnen und Betreuer hatten im Vorhinein einen Gebärdensprachenkurs besucht, der von der StädteRegion Aachen finanziert wurde. „Und die Kommunikation funktioniert erstaunlich gut, auch bei den Kindern untereinander!", stellte eine Betreuerin erfreut fest. Lara Brammertz, Mobile Jugendarbeiterin der StädteRegion, war ebenfalls besonders angetan vom Umgang mit den gehörlosen Kindern. „Sie kommunizieren übers Tanzen und Spielen. Man sieht daran ganz deutlich, dass Kommunikation nicht immer hörbar sein muss, sie kann auch spürbar sein!" Und genau das macht das Camp aus. Eine Behinderung oder ein Migrationshintergrund stellen für die Teilnehmer keine Grenzen dar. Das sagen sie auch selbst: „Die Harmonie untereinander ist etwas ganz Besonderes. Ich komme seit sechs Jahren hier hin und merke auch, dass es mich verändert hat. Ich habe viel mehr Respekt anderen Menschen gegenüber."

Neben dem Segelflugcamp findet jährlich auch das integrative Segelcamp in Woffelsbach am Rursee statt. Hier wird Mitte August das gleiche Konzept gelebt – allerdings auf dem Wasser statt in der Luft. Den besonderen Stellenwert dieser beiden Camps zeigte auch das große Interesse der Förderer und Vertreter aus den umliegenden Kommunen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Viele von ihnen folgten der Einladung, das Camp in Merzbrück am Abschlussabend bei bestem Wetter zu besuchen und sich vor Ort ein Bild von der Arbeit zu machen. Sie alle waren sich einig, dass das Ferienlager ein beispielloses Vorbild für Integration ist. „Es ist seiner Zeit definitiv voraus. Hier wird Integration schon viel länger gelebt, als sie überhaupt Thema in der Politik ist", lobte Elisabeth Paul, stellvertretende Städteregionsrätin. Major Glowka von der NATO Air Base Geilenkirchen teilte bei dem Zusammenkommen schließlich zur Freude aller mit, dass man die Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fortführen und sogar ausbauen möchte.