Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. In Stolberg-Venwegen haben jetzt Mitarbeiter des Sozialnetzwerks WABe e.V. im Auftrag der StädteRegion Aachen das Orientalische Zackenschötchen bekämpft. Das nicht giftige Kreuzblütengewächs vermehrt sich rasant und nimmt heimischen Pflanzenarten dadurch den Lebensraum. Um das Zackenschötchen effektiv zu bekämpfen, werden zunächst die Samenbestände abgeerntet und in geschlossene Behältnisse gefüllt. Diese werden anschließend in der Müllverbrennung entsorgt. Das ist aufgrund der langen Keimfähigkeit der Samen der einzige Weg zur wirksamen Beseitigung. Der Rest der Pflanzen wird inklusive Wurzeln komplett ausgegraben, um den Wachstum einer neuen Pflanze an gleicher Stelle zu verhindern.

Das Orientalische Zackenschötchen hat viele Gesichter: Wenn es beginnt zu wachsen und sich auf dem Boden ausbreitet, ähneln seine Blätter denen des Löwenzahns, sind allerdings größer und breiter. Dann wächst es hoch, beginnt gelb zu blühen und hat spitze, schmale Blätter. In diesem Stadium könnte man es leicht mit Raps verwechseln. Und schließlich entwickeln sich die rundlichen Schoten, die den Samen enthalten.

Die Pflanze ist seit circa 100 Jahren bekannt und wurde aus dem Balkan über Kleesamen nach Mitteleuropa eingeschleppt. Sie gehört also zu den sogenannten Neophyten. Das sind Pflanzen, die sich erst durch menschliches Zutun in bestimmten Gebieten angesiedelt haben.

Das Zackenschötchen findet sich vor allem an trockenen, sonnigen Standorten mit kalkreichen Böden. Hier kann es sich gut vermehren. Es produziert sehr viele Samen, hat Wurzeln, die bis zu 1,60 m tief in den Boden reichen, kann bis zu 1,50 m hoch und ganze 10 Jahre alt werden. Die Samen in den Schoten können zum Beispiel über Tierfell oder aber auch durch Traktoren, an deren Reifen sie hängen bleiben, verbreitet werden. Eine positive Eigenschaft hat das Schötchen aber: Es ist - im Gegensatz zu einigen anderen unliebsamen Gewächsen, wie zum Beispiel dem Riesenbärenklau - vollkommen ungiftig. Es kann sogar gegessen werden und ähnelt in seinem Geschmack der Salatpflanze Rucola.

„Da, wo das Zackenschötchen wächst, wächst nichts anderes mehr", weiß Udo Thorwesten von der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen. Das kann zu wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft führen und stört außerdem das Gleichgewicht in der Natur. Um dem vorzubeugen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern, werden die gesichteten Vorkommen möglichst schnell entfernt.

Bei einer Sichtung der Pflanze kann man diese der Biologischen Station StädteRegion Aachen e.V. oder der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion melden. Wer die Pflanze selber entfernt, muss unbedingt darauf achten, dabei fachgerecht vorzugehen. Das einfache Abmähen oder Mulchen fördert beispielsweise die Ausbreitung, anstatt sie zu stoppen.

Für weitere Informationen steht Udo Thorwesten von der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen zur Verfügung (Tel.: 0241 5198 2401, E-Mail: udo.thorwesten@staedteregion-aachen.de).