RWTH

Professor Dr.-Ing. Horst Fischer vom Lehr- und Forschungsgebiet Zahnärztliche Werkstoffkunde und Biomaterialforschung der RWTH Aachen wurde in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Er ist der zwölfte RWTH-Professor, dem diese Ehre zuteil wird.

„Dies ist eine schöne Bestätigung für die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der von mir vorangetriebenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Natürlich ist es auch Ansporn, diesen Weg mit großem Einsatz und wissenschaftlicher Leidenschaft weiterzu-gehen“, sagt Fischer, der an der RWTH Maschinenbau studiert hat und nach einer Industrietätigkeit bei einem US-amerikanischen Unternehmen an verschiedenen Instituten der RWTH im interdisziplinären Bereich der Medizintechnik tätig war, bevor er 2009 zum Universitätsprofessor berufen wurde.

Der 52-Jährige forscht an Biomaterialien und widmet sich dabei neuen Techniken im Bereich des Tissue Engineering. Er entwickelt 3D-Bioprinting-Verfahren zur Herstellung von Gewebeersatz und ergründet spezifische Reaktionen von Zellen in 3D-gedruckten Gewebemodellen. Solche In-vitro-Modelle können als Screening-Plattform für neue Medikamente genutzt werden. Fischer ist zudem an der Interaktion zwischen Implantatoberflächen und angrenzenden Zellen interessiert und konnte erstmalig zeigen, dass die zelluläre Reaktion durch definierte Strukturen auf einer Implantatoberfläche auch im Sub-Namometerbereich gezielt beeinflusst werden kann.

Die Leopoldina, 1652 gegründet, zählt zu den ältesten Wissenschaftsakademien und vertritt seit 2008 als Nationale Akademie Deutschlands die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien. Sie widmet sich wirtschaftlich und politisch unabhängig relevanten gesellschaftlichen Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht und vermittelt die Ergebnisse der Politik und Öffentlichkeit.